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47. Bornheimer Tollitätentreff: Närrische Regenten feiern in der Herseler Rheinhalle

47. Bornheimer Tollitätentreff : Närrische Regenten feiern in der Herseler Rheinhalle

Auf den Tischen getanzt wurde beim 47. Bornheimer Tollitätentreff in der Herseler Rheinhalle nicht - musiziert wurde dort allemal.

Kurzerhand hatten die Trompeter der Niederzissener Coverband "Botzedresse" die langen Tischreihen zu einer zusätzlichen Bühne umfunktioniert und stürzten sich in das Meer aus mehr als 500 fantasievoll kostümierten, gut gelaunten Narren, um das Eis mit Hits von Brings bis Nena für das gut fünfstündige Programm zu brechen. Dass das Publikum sich nicht lange bitten ließ, hatte es bereits beim Einmarsch des Elferrats und der Tollitäten bewiesen, so dass Bürgermeister Wolfgang Henseler und Sitzungspräsident Wolfgang Raschke die sechs jecken Blaublüter des Bornheimer Stadtgebiets standesgemäß begrüßen konnten.

Prinz Lothar I. (Herz) aus Widdig, die Prinzessinnen Melanie I. (Würzer-Knauf) aus Roisdorf und Nina I. (Trost) aus Merten, das Bornheimer Prinzenpaar Antje I. und Heiko I. (Bergmann), Prinzessin Kathrin I. (Berger) und Prinz Sebastian I. (Klein) von den Bonner Werkstätten, sowie die Kinderprinzessin Sally I. (Faßbender) aus Waldorf genossen die Aufmerksamkeit ihrer närrischen Untertanen in vollen Zügen.

Auch die Gäste aus Bornheims Partnerstadt Mittweida in Sachsen ließen sich von der guten Stimmung anstecken und legten mit den fünf mitgereisten Funkenmariechen einen flotten Tanz aufs Parkett. "Packt den Applaus ein und erzählt zu Hause allen, wie schön der Karneval in Bornheim ist", gab der Sitzungspräsident den Gästen, die bereits zum dritten Mal zum Tollitätentreff angereist waren, mit auf den Weg.

Eine besondere Würdigung gab es beim Bornheimer "Tolli": Für seine besonderen Verdienste um das Brauchtum wurde der Ehrenvorsitzende der Vereinsgemeinschaft Hersel-Uedorf, Mathias Borsch, mit der Dieter-Kremer-Gedächtnis-Medaille ausgezeichnet. Zudem überreichten die Tollitäten eine Spende über 1000 Euro, die dem Hospizdienst Bornheim-Alfter zugutekommen soll.

Für das unterhaltsame Programm zeichnete dieses Mal Literatin Christina Jelen verantwortlich. Während sich "Ne Knallkopp" alias Dieter Röder mit seinen Schenkelklopfern zuverlässig am unteren Rand der Gürtellinie bewegte, erinnerte Wicky Junggeburth, Kölner Karnevalsprinz von 1993, an die guten alten Zeiten des Fasteleer. Der Bornheimer Narrenschar zollte er ein besonderes Lob: "Ihr seid ein Publikum, das noch zuhören kann - und dat noch Kölsch verstehen tut."

Beim Auftritt von Lokalmatador Bernd Stelter war diese Fähigkeit gar nicht vonnöten - denn seine musikalische Jahresbilanz, in der nicht nur Merkel, von der Leyen und Co., sondern auch Fußballer Marco Reuß ihr Fett weg bekamen, trug er in (fast) lupenreinem Hochdeutsch vor. "Und gibt der Kloppo mir 'nen Tritt, scheißegal, geh' ich zu Real Madrid", dichtete er zur Melodie des Neue Deutsche Welle-Hits "Ich will Spaß, ich geb' Gas."

Voll wurde es auf der Bühne beim Auftritt der Karnevalsgesellschaft Treuer Husar Blau-Gelb, das im letzten Jahr sein 90-jähriges Bestehen feierte. Jupp Mendt als "Kölsche Schutzmann", das Tanzcorps Fidele Sandhasen aus Oberlahr und die Micky Brühl Band machten den Abend komplett - und wer das frühe Aufstehen am nächsten Morgen erfolgreich verdrängte, feierte zu den Klängen der Saalkapelle Los Ultimos einfach bis Mitternacht weiter.