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Zoch in Linz: Narren tauchen im bunten Aquarium

Zoch in Linz : Narren tauchen im bunten Aquarium

Tobi I. flogen auf seinem Triumphzug durch die Altstadt die Herzen Tausender Jecken zu. Von allen Seiten dröhnten am Rosenmontag bereits mittags Trommeln und Pauken durch die Linzer Altstadt, unterbrochen von lauten Fanfarenstößen.

Die bunten Corps der Stadt riefen mit ihren Musikzügen alle Jecken dazu auf, sich für den zwei Kilometer langen Zug durch die Bunte Stadt bereit zu machen.

Am Ende der Martinusstraße ließ Prinz Tobi I. "vun der jröön-wießen Husarenfamillich" auf seinem langen Prunkwagen das bunte Treiben an sich vorbeiziehen. Hoch oben in einer übergroßen Husaren-Offiziersmütze thronend, grüßte die Tollität die närrischen Fußgruppen und die Motivwagen, während seine beiden Adjutanten hinter zwei mächtigen Rappen standen, die das Gefährt des Prinzen "zogen".

Elferratsdamen becircen als Erdbeeren

Proviant hatte Tobi I. jede Menge an Bord und wenn er Appetit auf etwas Frisches bekommen sollte, waren da ja auch noch die süßen "Erdbeeren" der Elferratsdamen. Ansonsten musste er warten, bis die Cup-Cakes der Tanzgruppe Hoppenstedt sich seinem Prunkwagen genähert hatten. "Süße Sünden, aber bitte mit Sahne", forderten die Küchlein, auf denen eine saftige Amarenakirsche thronte. Und falls sich er sich den Magen verderben sollte, standen die "Ambulanten Ritter" von der "Ambulanten Hilfe" bereit.

Nicht nur die Serenissima hatte edle Botschafter aus der Lagunenstadt nach Linz geschickt. Während sich diese hinter ihren venezianischen Masken verbargen, ließen die Spanierinnen aus dem Höhenstadtteil ihrem Temperament ebenso freien Lauf wie feurige Teufelchen. Natürlich waren auch die französischen Freunde der Blau-Wiessen mit dabei, während das Funkencorps selber mit seinem Prunk-Schiff schon auf dem Weg in die Bretagne zu sein schien.

Aus seinem königlichen Gefährt grüßten Roi Ludo I. du Carneval de Pornic, Ludovic Clavier, und seine Reine, Schana Menry, samt den Ehrendamen Ludivine Foucher und Laura Ferré die Linzer Jecken an den Straßen. Das Pornicer Fußvolk rief den Linzern ein fröhliches "Piff-Paff" entgegen. Aber es waren auch kritische Töne zu hören. So prangerte etwa das Scooter Team bei seinem "Oktoberfest" die Toiletten-Situation in der Touristenstadt an.

Die "Linzer Partisanen" hatten sich dagegen dem Thema Bundeswehr gewidmet. Mit "Flinten Uschi un de marode Leoparden" zogen an die 30 Panzerkommandanten durch die Altstadt. Der Pilotenstreik muss die "Jecken vom Rhing" maßlos geärgert haben. "Linzer heben immer ab", versicherten sie in ihren glitzernden Maschinen, mit denen sie durch die Altstadt düsten.

Dagegen ließ das Griffindor-Quiddich-Team beim Rosenmontagszug seine Zauberbesen auf dem Boden. In Krümelmonster hatten sich die "Linzer Mädchen" verwandelt, während die Magier vom "Klaf-Club" aus der Marienstraße gleich ganz Linz verzaubern wollten. Erste Opfer waren offensichtlich die "Silver Dolls", die als niedliche, gelbe Quietsche-Entchen hinter den "Rotkäppchen" und dem Wolf watschelten. "Bütz de he de Frosch, hast de jleich ne Prinz" versprachen dagegen die "Pflasterköpp".