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Aktion der Gemeinde Alfter gegen Graffiti: Aquarium auf Turnhallenwand soll Sprayer abhalten

Aktion der Gemeinde Alfter gegen Graffiti : Aquarium auf Turnhallenwand soll Sprayer abhalten

Die Mädchen und Jungen der OGS der Alfterer Anna-Schule malen ein Aquarium auf die Turnhallenwand. Die Aktion soll unerlaubte Graffiti verhindern.

„Was machen wir als Kommune dagegen, dass an exponierten Stellen der Gemeinde Graffiti entstehen?“, gab Fachbereichsleiterin Sabine Zilger die Frage einer Ratsfrau wieder, die letztlich dazu führte, dass am Freitagvormittag die Kinder der OGS der Alfterer Anna-Schule die Wand ihrer Turnhalle bemalen durften.

Die OGS-Betreuerin Hildegard Fuß und OGS-Leiterin Francesca Knott standen dabei genauso hilfsbereit zur Seite wie Hausmeister Heinz-Peter Henseler, der die etwa zehn Meter lange Wand nicht nur als Malfläche vorbereitet hatte, sondern zudem auch mit den von Schulamtsleiterin Susanne Pertram vorbereiteten Schablonen ausmalbare Umrisse auf das helle Aquarienblau vorgezeichnet hatte.

Arbeit mit vorbereiteten Schablonen

Das Sommerferien-Projekt der OGS mit dem Titel „Ein Aquarium für die Turnhalle“ soll Henseler in Zukunft die mühevolle und zeitintensive Reinigung von unerlaubt angebrachten Graffiti ersparen. „Es gibt zwar inzwischen Spezialmittel zur Entfernung“, sagte er, „aber so ganz bekommt man die Schmierereien auch mit dem Hochdruckreiniger nicht weg.“ Mit den vor drei Jahren an den Schulhof angrenzenden Malereien auf den rückseitigen Turnhallenwänden hat man bis heute gute Erfahrungen gemacht. Damals ließen die Grundschulkinder mit Hilfe von DHL-Mitarbeitern Gemälde entstehen, die eine von dem Künstler Friedensreich Hundertwasser inspirierte, farbenfrohe Stadtlandschaft darstellen.

Die Bilder erfreuen seitdem nicht nur die Schüler sowie all jene, die Parkplatz auf dem Herrenwingert ansteuern, sondern scheinen vor allem auch eine abschreckende Wirkung auf jegliche Form des Vandalismus zu haben, der an vielen Stellen Alfters zu finden ist. Ihre Spuren haben Sprayer beispielsweise an der Stadtbahnhaltestelle der Linie 18 genauso wie an nahezu jedem Stromkasten im Gemeindegebiet hinterlassen.

Nano-Beschichtung war zu teuer

Voll und ganz bei der Sache waren bei der Aktion die achtjährigen Zwillinge Julia und Christina, die einen giftgrünen Fisch kreierten. „Es ist schon ein tolles Gefühl, einfach mal auf eine Wand zu malen“, fand Julia.

Währenddessen zeigte die Künstlerin Hildegard Fuß einigen Kindern, wie einfach es sein kann, Luftblasen zu schaffen. Dafür nahm sie einen nur wenig aufgeblasenen Luftballon, stupste ihn kurz in eine Schale mit weißer Wandfarbe und stempelte mit unterschiedlichem Druck verschieden große Blasen zwischen die mittlerweile entstandenen Delfine, Seepferdchen sowie Grün-, Rot- und Blaufische.

„Man könnte natürlich auch eine Nano-Beschichtung auf die Wände aufbringen lassen“, sagte Zilger und erklärte, dass dann zwar jegliche Graffitis einfacher zu entfernen seien. Die Maßnahme sei jedoch mit erheblichen Kosten verbunden. Man war sich einig, dass die Malaktion mit den OGS-Kindern eine für alle Beteiligten gute Lösung darstelle. „Es ist doch schön“, meinte Fuß, „wenn die Kinder später einmal hier vorbeikommen und sagen können: Das habe ich gemalt.“