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Glosse: Das steckt hinter dem Nextbike-Egoismus

Glosse : Das steckt hinter dem Nextbike-Egoismus

Der Smartphone-Nacken dürfte vielen bekannt sein. GA-Mitarbeiter Sascha Stienen hat nun ein neues Phänomen entdeckt: den Nextbike-Egoismus. Der kommt sogar auf den Außenflächen von Bundesministerien in Bonn vor.

Medien sind Ausweitungen des menschlichen Körpers. Und erstaunlicherweise können auch solche künstlichen Erweiterungen dazu beitragen, dass der gesamte Organismus erkrankt. Ein geläufiges Beispiel ist der gemeine Smartphone-Nacken. Weniger bekannt, weil erst vor Kurzem entdeckt: der Nextbike-Egoismus.

Dabei handelt es sich um eine hartnäckige, aber schmerzlose Erkrankung des Geistes, eine soziale Deformation, die sich darin äußert, dass der Patient an der Share-Economy teilhat, aber andere nicht in gleichem Maße teilhaben lässt. So finden davon betroffene andere Nutzer die Nextbikes in letzter Zeit häufiger gut versteckt auf irgendwelchen Privatgeländen. Denn wo den Normalbürgern der Zutritt verwehrt wird, bleibt das Rad abgeschlossen stehen und kann nicht von anderen ausgeliehen werden.

Der vom Nextbike-Egoismus Betroffene arbeitet acht Stunden, während derer er nicht für das eigentlich für alle ausleihbare Rad zahlt – und fährt anschließend gemütlich damit nach Hause. Fälle dieser Krankheit sollen zuletzt sogar auf Flächen von Bonner Bundesministerien beobachtet worden sein, was stark für einen Komplettumzug der jeweiligen Behörden nach Berlin spricht, mindestens aber der vom Nextbike-Egoismus befallenen Mitarbeiter.