1. Incoming

Burgunderfest in Bad Neuenahr: Der Wein lockt in die Wingerte

Burgunderfest in Bad Neuenahr : Der Wein lockt in die Wingerte

Das Bad Neuenahrer Burgunderfest zieht trotz Regenschauern rund 5000 Gäste an. Das durchwachsene Wetter trübt keinesfalls die gute Stimmung.

Samstagabend, halb neun: Mitten zwischen den Weinbergen Bad Neuenahrs spielt die Bigband der Prinzengarde aus Mechernich Bon Jovis Hit „It’s my life.“ Tausende von Menschen ringsherum werden sich gedacht habe: „Ja, genau das ist es.“ Auch der 22-jährige Pascal Buhr aus Bonn freut sich über seine Entscheidung, erstmals zum Burgunderfest an die Ahr gereist zu sein. Am Weinstand des Weinguts Burggarten lässt er sich einen Spätburgunder ins Glas gießen. „Das ist klasse hier, ganz anders, als andere Weinfeste.“ Im kommenden Jahr wird Pascal mit seiner Clique wieder beim Burgunderfest sein, soviel steht für ihn fest.

Eine Meinung, die viele der Gäste auf der abschüssigen Wiese teilen. „Überhaupt haben in diesem Jahr ein total junges Publikum hier oben“, wunderte sich Organisatorin Michaela Wolff vom Weingut Sonnenberg. Wie in den Jahren zuvor feierten rund 5000 Menschen das Burgunderfest, das zum 23. Mal von den Burgunderweingütern Lingen, Sonnenberg und Burggarten ausgerichtet wurde.

Tanzstimmung trotz Wetterkapriolen

Sorge Nummer eins bei einer Open-Air-Veranstaltung gilt stets dem Wetter. Bei brütender Hitze musste der Festplatz in den Tagen vor dem Fest hergerichtet werden, sämtliche Infrastruktur musste geschaffen werden. „Wir haben beim Bau der Umgehungsstraße für viel Geld ein Leerrohr für die Stromleitung nach oben legen lassen“, so Wolff. Leider hatten die Bauarbeiter das Rohr jedoch wieder zugeschüttet. „Plan B“ musste her, eine längere Leitung, die ein dickeres Kabel voraussetzte.

Das Wetter spielte dann mehr oder weniger mit, zumindest verschwand die tropische Hitze. „Bei den Temperaturen der vergangenen Tage hätten wir keine einzige Flasche Wein verkauft“, ist sich Wolff sicher.

Samstag war es angenehm, aber: feucht von oben. Die Besucher waren gewappnet, aus Sonnen- wurden Regenschirme, Capes und Mützen schützten, wenn mal wieder ein kräftiger Schauer kam.

Mit Bus statt Bahn nach Ahrweiler

Sorge Nummer zwei war die gesperrte Bahnstrecke. Im Vorfeld hatte man 2000 Tickets für Wanderung, Verpflegung und eben diese Bahnfahrt nach Ahrweiler verkauft. „Da müssen wir mal ein dickes Lob der Bahn zollen, die haben so viele Busse zum Schienenersatzverkehr eingesetzt, dass alle Wanderer angekommen sind“, freute sich Wolff. Rund 1800 Menschen begaben sich aber auf die acht Kilometer lange Strecke mit ihren drei Rastpunkten, an denen es Wein, Gebäck und Unterhaltung gab.

Auf der Festwiese wurde dann der Abschluss gefeiert, die große Tanzfläche war vom ersten bis zum letzten Takt voll. Ab dem frühen Abend wechselte das Publikum, die Wanderer hatten in der Regel genug, jetzt zog es viele Einheimische zum Feiern in die Weinberge. Und die hielten es bis nach Mitternacht auf vielen Tausend Strohballen sitzend und Wein genießend mit einem herrlichen Blick über die Kreisstadt aus.