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Die Birker "Wönk" feiern ihren 50. im Gala-Kostüm

Die Birker "Wönk" feiern ihren 50. im Gala-Kostüm

Die jecken Weiber luden schon 1955 zu ihrer ersten Karnevalssitzung ein

Lohmar. (veh) Das war schon eine schöne Bescherung, die Weihnachten 1954 unter dem Tannenbaum in Birk ersonnen wurde. Christine und Hermann Fielenbach hatten die Idee, der trübsinnigen Stimmung der Nachkriegszeit ein Ende zu machen und einen Karnevalsverein zu gründen.

Tatsächlich wurde daraus ein Damenkomitee, dem neben Christine Fielenbach auch Gerta Schenkel, Else Orth, Elisabeth Schmitz, Irene Stommel, Käthe Krumm, Käthe Osterhage, Maria Lohmar, Trude Harnisch, Emma Stommel, Maria Merten, Leni Nies und Marga Rottländer angehörten.

Schon ein Jahr später ging es los, und seither bringen die jecken Weiber der "Birker Wönk" frischen Wind in den Karneval im Lohmarer Stadtteil. Für Sonntag, 2. Februar, laden die Wönk zu ihrer 50. Weibersitzung. Am Samstag wurde schon einmal im kleinen Kreis das Jubiläum vorgefeiert. Die 13 aktiven Karnevalistinnen freuten sich besonders, einige ihrer Vorgängerinnen aus dem Gründungselferrat und der zweiten Generation des Wönk begrüßen zu können.

Die jecken Birkerinnen haben sich von Anfang an mit ganzem Herzen für ihren Verein engagiert. 1955, vor der ersten Sitzung, wollten sie ihren neuen Verein bekannt machen und zogen dafür von Haus zu Haus. Mit viel Überredungskunst, etlichen Schnäpsen und stundenlangen Unterhaltungen gelang es den Damen, 120 Frauen für die Wönk zu begeistern und zur Sitzung einzuladen.

"Im damaligen Eintrittpreis von 2,50 Mark waren neben dem Begrüßungsschnaps ein Würstchen und eine reichliche Portion selbstgemachter Kartoffelsalat enthalten", sagt Jacqueline Pabst von der heutigen dritten Generation der Wönk. Seither gehören die Weibersitzungen zum festen Bestandteil im Lohmarer Fastelovend.

Die Karnevalistinnen tanzen bei ihrer Sitzung, zeigen Sketche und feiern auch mit bekannten oder weniger bekannten Fremdkräften. "Wir sind eine Gruppe mit ganz verschiedenen Typen, einige haben kleine Kinder, andere schon erwachsene. Und wir haben ganz verschiedene Talente", berichtet Pabst.

Die jecken Damen nähen ihre Kostüme selbst und bauen auch das Bühnenbild. "Das schätzen alle, die zu uns kommen. Sie sagen, bei uns sei es so schön gemütlich", sagt Pabst. Dem Anlass des 50. Geburtstages entsprechend, werden die Wönk im Straßenumzug in Gala-Kostümen marschieren.

Ein halbes Jahrhundert ist eine lange Zeit, aber der Spaß am Karneval ist so lebendig wie 1955. "Und eines zieht sich seitdem wie ein roter Faden durch unsere Geschichte: Die Proben waren immer das Schönste", sagt Pabst.