1. Narren-News
  2. Vorgebirge

Dünstekoven feiert auch ohne eigene Tollitäten​

Karneval in Dünstekoven : Dünstekoven feiert auch ohne eigene Tollitäten

Auch ohne eigene Tollitäten kann man zünftig feiern. Das stellten die Dünstekovener Jecken unter Beweis.

Schon auf dem Parkplatz neben dem Dünstekovener Dorfsaal kann man die Blauen Funken aus Zülpich deutlich hören, die kurz zuvor die Bühne erstürmt haben. Getreu dem Motto „Mir rocke Fastelovend“ lädt der Spielmannszug zum Mitsingen vieler Karnevalsklassiker ein. Sichtlich gut eingestimmt in den Abend verabschieden die Jecken im festlich geschmückten Saal unter tosendem Applaus die Gäste.

Sitzungspräsident Jonas Fuhs hat Programm bis Mitternacht. Von „Ne kölsche Köbes“, Domstadtbande bis hin zu Schmitz Marie und Kempes Feinest. Genau so waren sie auch schon alle für die Sitzung 2021 in Dünstekoven gebucht und haben ihre Verträge immer wieder zur bereits vereinbarten Gage verlängert. Ergänzt wurden die professionellen Gruppen durch eigene Kräfte aus der Tanzgruppe und dem Männerballet „Daachkallemeusche“, das in diesem Jahr seine letzte Session nach 23 Jahren tanzt.

Aus der Nachbarschaft sind einige Tollitäten angereist, so etwa Sonja und Udo Ellmer aus Heimerzheim. Dünstekoven selbst muss dieses Jahr auf eine närrische Regentschaft verzichten, da niemand dieses Amt übernehmen wollte. „Wir hatten aber auch keinen, der seit drei Jahren in Wartestellung war“, erläutert Bettina Feuser. Die Schriftführerin der KG Freundschaftsbund Dünstekoven begrüßt im Vorzelt zum Saal die treuen Gäste an der Kasse. „Karten für unsere Sitzung gehen ja so gut wie gar nicht in den freien Verkauf. Sie werden hier im Ort vererbt.“ Zu den Glücklichen mit Ticket gehört Guido Bolde vom Männerverein Heimerzheim. Er stellt fest, dass man der Zwangspause auch etwas Positives abgewinnen kann. „Die Leute hören den Rednern endlich wieder aufmerksam zu.“

Klaudia aus München hat es über ihren Freund aus Dünstekoven auch in den Saal geschafft und sich einen guten Platz direkt an der Theke gesichert. „Fasching in Bayern ist komplett anders und dauert einen Tag. Hier feiert man gefühlt drei Monate lang“ ist ihr erstes Fazit. Bei aller Freude hat Freund Uwe aber auch die aktuelle gesellschaftliche Lage im Fokus: „Wir haben alle die Normalität im Blick und vergessen trotz der ganzen Ausgelassenheit nicht Krieg und Krisen.“