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Bio-Becher beim "Zoch": Ex-Prinz streitet mit Festausschuss um Trinkgefäß

Bio-Becher beim "Zoch" : Ex-Prinz streitet mit Festausschuss um Trinkgefäß

Wenn es um wirtschaftliche Interessen geht, kann es im Karneval ernst zugehen. Diese Erfahrung macht derzeit der Bonner Festausschuss. Der Bornheimer Unternehmer Lutz Irgel, Bonner Prinz von 1968, droht den Karnevalisten eine Einstweilige Verfügung an. Auslöser sind die Bio-Becher, die im Rosenmontagszug wieder zum Einsatz kommen.

Der Ex-Prinz, dessen Firma auch Bio-Becher herstellt, stört sich daran, dass der Festausschuss am Zugweg nur noch einen von der Sparkasse KölnBonn gesponserten Becher zulässt. Von der Stadt wollte Irgel wissen, warum sie die Karnevalisten dazu "autorisiert".

Auf Nachfrage teilte das Presseamt mit, dass dem Festausschuss die Erlaubnis erteilt worden sei, die öffentliche Verkehrsfläche entlang des Zugwegs zu vermarkten. "Wir haben keinerlei Vorschriften zu Trinkbechern gemacht, sondern nur zu Nebenbestimmungen wie der Abfallvorschrift." Der Rest obliege dem Veranstalter.

Und der zeigte sich gelassen. "Wir haben die 150.000 Becher unentgeltlich von der Sparkasse bekommen und haben die Stände zur Nutzung verpflichtet, um die Verletzungsgefahr durch Glassplitter zu verringern", sagte Festausschuss-Präsidentin Marlies Stockhorst. Das ganze Prozedere sei nicht neu, sondern schon 2012 praktiziert worden.

Im Gespräch mit dem GA machte Irgel patentrechtliche Gründe für sein Handeln geltend. Seine Firma habe den weltweit ersten Bio-Becher, der zu 100 Prozent aus Altpapier bestehe und zu 100 Prozent kompostierbar sei. Mit diesen Attributen würde der Festausschuss den Becher bewerben. Stockhorst sieht da den Hersteller gefragt. Irgel ließ am Freitag offen, ob er den juristischen Weg einschlägt.