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Bunter und schriller Zug in Hennef: Nur die Bahn hat Vorrang vor den Jecken

Bunter und schriller Zug in Hennef : Nur die Bahn hat Vorrang vor den Jecken

Der abgesagte Karnevalszug in Braunschweig und die Terrorangst während der tollen Tage waren zwar auch in Hennef ein Gesprächsthema. Dennoch wollten die Menschen feiern, denn schließlich ist nur ein Mal im Jahr Rosenmontag - und natürlich fanden sich wieder viele Tausend Narren entlang der Frankfurter Straße ein, um den Hennefer Karnevalszug zu genießen.

Zwar sorgte der Warther Bahnübergang wie immer für reichlich Verzögerungen, denn die Züge der Deutschen Bahn haben Vorrang vor dem jecken Zug. Dafür wurden die Narren mit großartig kostümierten Fußgruppen und fantastisch gestalteten Wagen entschädigt. 1200 Teilnehmer, aufgeteilt auf 40 Gruppen mit insgesamt 18 Motto- und 12 Bagagewagen, zogen vom Warther Kreisel durch die Siegstadt und wurden frenetisch von den Jecken gefeiert. Nach kurzer Zeit kam sogar die Sonne heraus, auch wenn es ein wenig kühler war als am Sonntag.

[kein Linktext vorhanden]Beim Sövener Zug waren die "Geistinger Schmetterlinge" noch als venezianische Damen unterwegs. Für den Hennefer Rosenmontagszug verwandelten sie sich in die "Jeestinger Zuckerpuppen" und waren die süßeste Versuchung, seitdem es in Hennef Rosenmontagszüge gibt. Staatse Kerle waren die Mitglieder der Geistinger Garde, aber auch die Hennefer Stadtsoldaten - allein schon wegen ihrer Uniformen.

Unter dem Motto "Jesucht! Tanzmariechen: Männlich" begaben sich die Stadtsoldaten auf die Suche. Voraussetzungen für das neue männliche Tanzmariechen: "Du bis Jelenkich? Jesellich? Jemötlich? Meld Dich" Ob sie während des Zuges fündig geworden sind, stand am Ende des Tages noch nicht fest. Als historische Postillione war in diesem Jahr die Erste Hennefer Karnevalsgesellschaft unterwegs, die sich den Jecken in ihre prächtigen Postuniformen präsentierte. "Wir fanden diese Idee einfach schön und wollten uns gerne wieder in besonderen Kostümen den Hennefern präsentieren", sagte Frank Kasolowski, Präsident der Ersten Hennefer Karnevalsgesellschaft.

"1001 Nacht" lautete das Motto der Karnevalsfreunde aus Stadt Blankenberg, die sich mit ihrem prachtvollen Wüstenexpress der Karawane anschlossen, während die "Kurhaus-Jecken" unter dem Motto "In Spanien wären wir jetzt lieber, aber im Kurhaus herrscht Flamenco-Fieber" feurige Flamenco-Stimmung unter den Jecken verbreiteten. Die "Zupp-Zupp-Familie" widmete sich unter dem Motto "Darf Hennef dat" mit Blick auf das von der Stadt geplante und kontrovers diskutierte Gewerbegebiet Kleinfelchen einem kommunalpolitischen Thema. Natürlich waren auch das Sövener Kinderprinzenpaar, Paul I. und Emma I., auf ihrem von Cowboys und Indianern besetzten Wagen und das Bröler Prinzenpaar, Christoph I. und Corinna I., dabei.

"Königin der Nacht" - so lautetet das Motto der KG "Quer durch de Waat", die mit Jörg III. und Ute I. das diesjährige Prinzenpaar stellen. Die Tollitäten genossen mit ihrem märchenhaft gekleideten Gefolge und ihren Kindern Karla und Jan hoch auf ihrem Wagen den Höhepunkt des Straßenkarnevals und ließen sich frenetisch feiern.