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Rheinbach: So läuft die Sanierung am St. Joseph-Gymnasium

Rheinbach : So läuft die Sanierung am St. Joseph-Gymnasium

Am St. Joseph-Gymnasium Rheinbach macht die Sanierung des Neubaus große Fortschritte. Gleich neben dem neuen, einstöckigen Lehrerzimmer für rund 100 Lehrkräfte entsteht eine weitere Novität am SJG: ein lichtdurchflutetes Foyer, das rund 100 Quadratmeter groß sein wird.

Schwere Bohrmeißel machen sich lautstark und kraftvoll im Direktorenzimmer des Erzbischöflichen St. Joseph-Gymnasiums (SJG) zu schaffen. Es staubt gewaltig. Auch wenn „Schulleiter“ auf dem Raumanzeiger geschrieben steht, stellt sich der Raum derzeit dar, wie der Anblick der Erde im Buch Mose zu Beginn der Schöpfung: wüst und leer. Wer aus dem Fenster des Büros von Rektor Michael Bornemann blickt, entdeckt ein tiefes Loch im einst so grünen Rasen. Ausgekoffert, wie die Fachleute sagen, ist die Stelle, an der erste Arbeiten für das neue Lehrerzimmer am SJG stattfinden. Mit dem Beginn der Ferien beginnt die zweite Hälfte der auf zwei Jahre ausgelegten Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten am SJG.

Genau ein Jahr ist es her, da Schüler und Lehrer Umzugskisten gefüllt und wieder ausgepackt haben, um Unterrichtsmaterialien aus dem sogenannten Neubau des Gymnasiums zu transferieren. Der 1965 entstandene Neubau wird grunderneuert. Die komplette Oberstufe des SJG und die Jahrgangsstufen sechs und sieben finden seit gut einem Jahr ihre Klassen- und viele Fachräume im benachbarten Vinzenz-Pallotti-Kolleg (VPK) an der Pallottistraße vor.

Lehrerzimmer, Sekretariat und Rektorzimmer sind provisorisch im erst vor wenigen Jahren kernsanierten Altbau der 1911 gegründeten Schule untergekommen. „Das geht nur, wenn sich alle aufeinander verlassen können“, sagt Rektor Bornemann. Die Bauarbeiten und ihre Begleitumstände gingen, was den Schulbetrieb angeht, vergleichsweise geräuschlos über die Bühne. „Die Kollegen und die Schüler zeigen Einsatz“, so der Schulleiter. Mehr als eineinhalb Jahre lang haben die Fachschaften der Schule sich die Köpfe über den Umzug zermartert.

„Wir liegen gut im Zeitplan“, sagt Bornemann erleichtert. Aktuell entstehen die Rohbauteile für das neue Lehrerzimmer. Anschließend wird die Bodenplatte fertiggestellt. „Wenn die Ferien in sechs Wochen vorüber sind, könnte der Rohbau in großen Teilen fertig sein“, meint Bornemann. Etwa 50 Klassen- und Fachräume sind binnen eines Jahres kaum wiederzuerkennen. Überall sind an den nackten Wänden und Decken orangefarbene Kabel zu sehen: Das schnelle Internet hält in vielen Räumen auf doppeltem Wege Einzug. Ein Kabel ist für die sogenannten Medienschränke, eine weitere Verbindung endet in Tafelnähe. Bornemann legt Wert darauf, dass sich die Schüler mit der digitalen Zukunft vertraut machen, ohne auf analoge Medien wie Bücher oder die Tafel verzichten zu müssen. Im Medienzentrum im dritten Stock können die Schüler 20 000 Bücher lesen und iPads für digitale Recherchen nutzen. „Das soll in einem guten Gleichgewicht stattfinden“, findet er. Neue Akustikdecken und Oberlichter sorgen für eine bessere Atmosphäre des Lernens.

Neues Foyer wird rund 100 Quadratmeter groß

Während die Handwerker im Inneren etwa Internetkabel in den Wänden verschwinden lassen, herrscht auf der Fassadenseite zum Stadtpark reger Betrieb. Die Außenwand erhält die gleiche Gestaltung wie zur Schulhofseite. Rote Leuchtelemente an der Fassade illuminieren das Gebäude, sobald es Abend wird. Gleich neben dem neuen, einstöckigen Lehrerzimmer für rund 100 Lehrkräfte entsteht eine weitere Novität am SJG: ein lichtdurchflutetes Foyer, das rund 100 Quadratmeter groß sein wird. „Es soll ein Treffpunkt für die Schüler sein“, sagt Berit Keiser, Lehrerin und Pressesprecherin des SJG. „Wir denken daran, diesen offenen Raum für Veranstaltungen zu nutzen“, so Keiser. Ein weiteres Kunststück gelingt dem Foyer-Neubau: Es verbindet erstmals den Altbau von 1912 mit dem Neubau von 1965 baulich miteinander.

Als ob dies nicht schon Arbeit genug wäre, soll während der Ferien noch an einer weiteren Baustelle gearbeitet werden. Die Sporthalle bekommt einen neuen Boden und neuen Prallschutz. „Nach den Sommerferien wird die Sporthalle wieder nutzbar sein“, sagt Bornemann. Zu den Gesamtkosten der Arbeiten am SJG konnte das Erzbistum als Schulträger auf GA-Anfrage keine Angaben machen.