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Heiße Diskussion um Verkehrsplanung: So liefen die Bonner Wirtschaftsgespräche vor der Oper

Heiße Diskussion um Verkehrsplanung : So liefen die Bonner Wirtschaftsgespräche vor der Oper

Oberbürgermeister Ashok Sridharan hat zu den Bonner Wirtschaftsgesprächen an die Oper eingeladen. Es kam eine heiße Diskussion um die Verkehrsplanung auf: CDU und FDP wollen nun keine Sperrung der Kaiserstraße in Richtung Norden.

Eine Plattform für Ideen: Diese Losung hatten Gastgeber Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Victoria Appelbe, oberste Wirtschaftsförderin der Stadt Bonn, für die 22. Bonner Wirtschaftsgespräche an diesem Dienstag auf dem Platz vor der Bonner Oper ausgegeben. Rund 1500 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft waren eingeladen. Sie genossen bei erträglichen Temperaturen das eine oder andere gekühlte Getränk und führten viele Gespräche– wobei die aktuellen Verkehrspläne für die Bonner Innenstadt, insbesondere die für die Kaiserstraße für einige hitzige Diskussionen sorgten.

Hauptanliegen der Bonner Wirtschaftsgespräche sei es, ein Netzwerk zu schaffen, in dem durch Gespräche Ideen und Kooperationen entwickelt würden und so ein wichtiger Beitrag dazu geleistet werde, die Weichen für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu stellen, sagte Sridharan in seiner Begrüßungsrede. Für den OB haben neben den klassischen mittelständischen Unternehmen auch Start-ups und junge Unternehmen eine besondere Bedeutung für die Wirtschaftskraft der Stadt Bonn. „So ist es mir, gemeinsam mit Ulrich Voigt von der Sparkasse Köln-Bonn, eine besondere Freude, heute die Fortführung der gemeinsamen Bonn-Profits-Initiative zur Förderung von Existenzgründungen aus dem Bereich der wissensbasierten Dienstleistungen durch die Live-Schaltung der neuen Internetseite www.bonnprofits.de verkünden zu können“, sagte Sridharan und drückte auf der Bühne mit Sparkassenchef Voigt den Startknopf für die neue Internetseite.

Natürlich kam der OB auch auf das Beethoven-Jubiläumsjahr in 2020 zu sprechen. Er forderte die Gäste auf, sich bei der Beethoven-Jubiläumsgesellschaft „BTHVN 2020“ über das umfangreiche Programm zu informieren. Darüber hinaus könnten die Unternehmen Ideen sammeln, wie sie sich selbst in das Beethoven-Jubiläumsjahr einbringen können.

Für Victoria Appelbe sind die Wirtschaftsgespräche mittlerweile einer der gesellschaftlichen Höhepunkte in Bonn. Appelbe und OB Sridharan dankten den vielen Partnern und Sponsoren der Bonner Wirtschaftsgespräche. Die Veranstaltung werde bereits seit vielen Jahren maßgeblich aus den Geld- und Sachleistungen der Sponsoren finanziert. „Und ich hoffe, das bleibt auch noch in den nächsten Jahren so“. sagte der OB mit einem Schmunzeln.

IHK-Vizepräsidentin Tanja Kröber lobte die Veranstaltung: „Das ist eine gute Netzwerk-Gelegenheit. Hier lernt man sich persönlich kennen und kommt ins Gespräch.“ Kröber nutzte die Begegnungen vor allem, um über die aktuellen Pläne der Jamaika-Koalition für die Kaiserstraße zu diskutieren. „Ich und auch viele andere hier sind strikt dagegen, dass die Kaiserstraße in Richtung Norden für Autofahrer gesperrt werden soll.“ Der aktuelle Vorschlag des OB, die Straße stattdessen in Richtung Norden in eine Einbahnstraße umzuwandeln, um eine Umweltspur für Radfahrer und Busse einrichten zu können, trage die IHK mit. „Wir brauchen die Kaiserstraße als Bypass für die Adenauerallee und Reuterstraße in Richtung Norden“, betonte sie. Ob der Rat am Donnerstag in seiner letzten Sitzung vor den Ferien der Empfehlung des Planungsausschusses folgt und die Umwandlung der Kaiserstraße in eine Einbahnstraße in Richtung Süden beschließt, ist offenbar wieder offen: Werner Hümmrich (FDP) und Georg Fenninger (CDU), die unter den Gästen der Wirtschaftsgespräche weilten, kündigten im Gespräch mit dem GA an, ihre Fraktionen wollten nun doch dem OB-Vorschlag folgen.