Karneval in Wormersdorf : Die Prinzessin badet in der Menge
Melanie Saftig ist Prinzessin in Wormersdorf.
Bei den Proklamationen in Wormersdorf gibt es für die designierten Tollitäten eine ungeschriebene Übereinkunft: Der Weg ist das Ziel. Denn alljährlich nehmen sie sich alle Zeit der Welt, um beim Einzug in die Turnhalle das Bad in der närrischen Menge zu genießen, quasi jeden einzelnen Gast einzeln zu begrüßen und mit einer Kleinigkeit zu beschenken.
Das galt auch wieder für die designierte Prinzessin Melanie I. (Saftig). Die Solo-Prinzessin kostete ihren Einzug eine gute Viertelstunde aus, stieg zwischendrin mal eben so auf einen Stuhl, sang und winkte ihren Untertanen zu, die sie mit Standing Ovations feierten. Die Bläser, Trommler und Sänger des Theatervereins Frohsinn Fanfarencorps der Landsknechte Wormersdorf mussten derweil einmal mehr ihr Lungenvolumen und ihre Ausdauer unter Beweis stellen.
Endlich auf der Bühne angekommen, ging es auch gleich an den offiziellen Teil: die Proklamation durch Ortsvorsteher Rolf Münch und das neu formierte Bürgermeister-Dreigestirn: Bürgermeister Ludger Banken und seine Stellvertreter Karl-Heinz Kerstholt und Markus Pütz. Münch hatte seine Proklamationsrede in gereimte Verse gebracht. Sie war quasi von Geburt an karnevalsjeck, denn: „Dat iezte Woat, dat es kenne Klaaf, dat wor Wormeschdörep Alaaf!“ Mit dem jecken Volk genoss Prinzessin Melanie I. einen jecken Abend unter anderem mit den eigenen Tanzgruppen der Fidelen Burgfrauen und der Band Sibbeschuss. sax
