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"Ahbabaheiwa Alaaaaaaaaaf"

"Ahbabaheiwa Alaaaaaaaaaf"

Karnevalisten in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig-Koisdorf feiern den Sessionsauftakt

Kreisstadt. "Ahbabaheiwa Alaaaaaaaaaf!" Wie befreit schallte es um 11.11 Uhr aus 111 Kehlen über den Platz an der Linde in Bad Neuenahr. Der Festausschuss Bad Neuenahr-Ahrweiler (FAK) eröffnete pünktlich die neue Session vor einer überschaubaren Ansammlung von Karnevalsfreunden hinter den Verkaufszelten des Wochenmarktes.

Sitzungspräsident Franz-Josef Creuzberg und Bürgermeister Hans-Ulrich Tappe führten den Zug an, der sich dann in Richtung Konzerthalle im Kurpark in Bewegung setzte. Dort stimmte ein dreistündiges karnevalistisches Programm die Jecken auf die Session ein, die erst am 25. Februar mit dem Aschermittwoch endet.

Creuzberg zeigte sich "positiv überrascht" von der stattlichen Anzahl der Gäste, die an den Tischen Platz genommen hatten. Darunter waren neben Tappe und dem Stadtbeigeordneten Heinz Lindlahr auch die FAK-Ehrenmitglieder Manfred Kolling und Rainer Bauer sowie der Bezirksvorsitzende des Regionalverbandes Karnevalistischer Korporationen (RKK), Willi Fuhrmann, der den Präsidenten Peter Müller vertrat.

Zum letzten Mal zogen nun die scheidenden Tollitäten aller Karnevalsgesellschaften in der Kreisstadt auf die Bühne. Für die Ahrweiler KG winkten Prinz Peter IV. Diewald und Bauer Marc Adeneuer in die Menge, Jungfrau "Marie" Dirk Hempen ließ sich entschuldigen. Auch das Dreigestirn der Bad Neuenahr Schinnebröder erschien nur zu zweit mit Prinz David I. (Bahles) und Jungfrau Jürlante I. (Jürgen Ritter), Bauer Jürgen I. (Lux) war verhindert. Aus Walporzheim grüßte das Prinzenpaar Prinz Karl I. und Prinzessin Astrid I. (Knieps) ebenso wie das Nachwuchs-Dreigestirn mit Kinderprinzessin Anne I. (Lanzerath), Jungfrau Eva (Lanzerath) und Bauer Florian (Knieps).

Die Kinderprinzessin der AKG, Jenny I. (Reuter), sowie die Heimersheimer Kinderprinzessin Franziska I. (Steinheuer) waren mit von der Partie, genau wie die Bachemer Kinderprinzessin Mirjam I. (Linnerz). Doch auch der erste "neue" Karnevalsprinz wurde mit großem Hallo begrüßt. Prinz Andreas I. (Marquard) regiert seit Samstag die "Närrischen Landskroner" aus Heimersheim. Dass er ein waschechter Jeck ist, beweist sein Hochzeitsdatum, denn auf die Minute genau vor vier Jahren, am 11.11.2004 um 11.11 Uhr hatte er seiner Sandra das Ja-Wort gegeben.

Koisdorf. Ein ganzes Dorf in Frauenhand. So präsentierte sich der Sinziger Höhenort Koisdorf am Dienstag pünktlich um 11.11 Uhr. Denn die jecken Frauen um Obermöhn Gina Heuser fungierten als Gastgeber beim großen Möhnentreffen.

Mit Abordnungen aus Brohl, Gönnersdorf, Bad Breisig, Oberbreisig, Glees, Sinzig, Bad Bodendorf, Löhndorf, Westum, Oedingen, Unkelbach, Oberwinter, Remagen und Kripp versammelten sich über 200 Möhnen auf dem Dorfplatz, um den Start in die fünfte Jahreszeit gemeinsam zu feiern. Den Auflauf der "schönsten Frauen aus dem ganzen Land" ließ sich Sinzigs Bürgermeister Wolfgang Kroeger nicht entgehen, war mit einer Abordnung der Verwaltung in den Höhenort gereist und schmeichelte den Frauen weiter: "Was sind die Pseudo-Schönen gegen echte Möhnen."

Aber auch der Koisdorfer Ortsvorsteher Karl Heinz Arzdorf wusste bei den Damen nicht nur mit Worten, sondern auch mit hochprozentigen Geschenken zu punkten. Im Gegenzug wurden die "edlen Spender" mit dem Möhnenorden, einer kleinen Tonfigur mit Namen Wendelinchen, eine Anspielung auf den Koisdorfer Schutzpatron, belohnt.

Grund zum Feiern hatten neben der gesamten Möhnenschar aber auch die beiden Geburtstagskinder des Tages, Renate Jung von den Sinziger "Stadtmaure Möhne" und Martina Heuser vom gastgebenden Möhnenclub Koisdorf. Nach einem Glas Sekt ging es für die Damen im "Triumphzug" durch den Ort in den Saal Schneider, wo mit einem bunten Programm bis in den Nachmittag hinein gefeiert wurde.

Kreativität und Wortwitz bewiesen dabei die 14 Möhnenvereine von der Rheinschiene, denn jede Abordnung war für einen Programmpunkt verantwortlich. Optischer wie auch karnevalistischer Höhepunkt war dabei ohne Zweifel der Besuch des neuen Sinziger Prinzen, Jürgen Werf, der erst wenige Minuten zuvor beim Empfang im Sinziger Schloss der Öffentlichkeit vorgestellt worden war.