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Sinzig steht auf den Stühlen: Auch die Moderatoren rocken mit

Sinzig steht auf den Stühlen : Auch die Moderatoren rocken mit

Jecken feierten mit den „Närrische Buben“ im Sinziger Helenensaal eine Party anstatt den anderswo üblichen Sitzungskarneval. Die Organisatoren hatten dazu extra die Bestuhlung raus- und Stehtische reingeräumt.

Die Musiker von den „Schäl Pänz“ waren überrascht. So hatten sie den Helenensaal noch nicht erlebt. „Sonst sitzen hier immer die Leute auf Stühlen“, stellten die Niederzissener Musiker fest. Aber das ist auch das Konzept der Veranstaltung, bei der sie zum ersten Mal auftraten. „Feiere Danze Karneval“, oder bei Fans kur: „FDK“, ist die Karnevalsparty der Sinziger Karnevalsgesellschaft (KG) „Närrische Buben“. Auch bei der 14. Auflage hatten die Organisatoren dazu die Bestuhlung raus- und Stehtische reingeräumt. Selbst in der Tollitätenecke, der kleinen Ausnahme, waren die Bänke kaum genutzt. Das erste Sinziger Dreigestirn mit Prinz Andreas I. (Trierweiler),

Bauer Dirk (Wedhorn) und Jungfrau Daniela (Daniel Heckl) und genauso das mitfeiernde Bad Breisiger Prinzenpaar Bernhard I und Anne II. (Ehepaar Jäger) feierte lieber stehend, tanzend und singend. Schließlich war „FDK“ auch diesmal wieder eine Party mit Mitsing-Garantie, wie die KG schon vorab versprochen hatte.

Tanzen und Singen steht im Vordergrund

Ohne Saalkapelle, Tusch und Büttenreden geht es dabei zu, und das Tanzen und Singen steht im Vordergrund, unterbrochen von einigen wenigen Programmpunkten, aber selbst bei diesen war ordentlich Bewegung drin. Beim Showtanz der KG „Närrische Buben“ ging es auf eine schwungvolle Reise ins alte Köln, wobei die Tänzerinnen die Straßenbahn sausen ließen und sich auch lieber weiter in der Stadt amüsierten. Und die Remagener „Twirling Sticks“ boten unter dem Motto „Candy Girls“ Hebefiguren, Schwarzlicht und wirbelnde Leuchtstöcke. Gut aufgelegt war zudem das Moderatorenduo Carmen Reuter und Michel Welsch Mota, das auf der Bühne auch mal abrockte und mit Stippeföttche einheizte.

Party statt Sitzungskarneval und „Etwas für die mittlere Zielgruppe zwischen 25 und 45 Jahren“ zu bieten, sei die Idee hinter FDK, erklärte der Medienbeauftragte und Literat Martin Thormann. „Ziel erreicht“ dürfte festgestellt haben, wer sich im sich nach und nach füllenden Saal umschaute. Von wieder 200 bis 300 Besuchern, die sich immer vor allem erst kurzfristig entscheiden, ging Thormann aus. Diese sangen Mark Forsters „Chöre“ genauso mit wie „Polterovend in d’r Elsaassstroß von den Bläck Fööss: Nur zwei Beispiele für das Spektrum, das DJ René Braun auflegte. Zu späterer Stunde waren die beiden Livebands angesagt. Der Literat hatte für wieder eine Band aus der Region und eine Band aus Köln gesorgt: Die „Schäl Pänz“ aus Niederzissen lockten die Jecken mit pulsierenden Rhythmen und ihren Coversongs von „Ich bene ene Räuber“ bis „Kölsche Jung“ teils sogar auf die Stühle. Bei „Et jitt kein Wood“ von Cat Ballou übernham das Publikum sogar fast ganz das Singen, jedenfalls des Refrains.

Kein Stimmungsabbruch war beim folgenden Auftritt der „Funky Marys“ zu verzeichnen. Die fünf „Mädche vum Rhing“ bekennen immer wieder gerne „Ich will danze“ und riefen mit ihrem aktuellen Song zum Nicht-Schlaf-Experiment“ „En Woch lang wach“ auf. Da machten die Jecken in Sinzig gerade die zumindest schon mal die Nacht zum Tag.