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Aus der kleinen Prinzessin wird nicht ganz eine große

Aus der kleinen Prinzessin wird nicht ganz eine große

Oedinger Rheinhöhenfunken feiern die Proklamation von Nicole I. Wolter im Dorfgemeinschaftshaus

Remagen-Oedingen. (sim) Vor einem Jahr war es die erste Veranstaltung im neuen Dorfgemeinschaftshaus. Das ist immer noch nicht offiziell eingeweiht, aber bereits zum zweiten Mal feierten dort die Oedinger Rheinhöhenfunken am Samstag die Proklamation ihrer neuen Tollität.

Im Jubiläumsjahr des Vereins, dem närrischen elften Jahr, ließ das jecke Volk Nicole I. (Wolter) als Regentin hochleben. "Ein paar Jahre haben wir in der Nachbarschaft gewildert, jetzt haben wir wieder ein Eigengewächs", sagte Ortsvorsteher Hans Kossin, der die Proklamation vornahm und mit Rudi Wißkirchen, erster Beigeordneter der Stadt Remagen, als erster gratulierte.

Nicole I. ist die Tochter von Uschi und Karlheinz Wolter und lebt seit ihrer Geburt vor 29 Jahren in Oedingen. Die Verwaltungsangestellte in einem Bonner Ministerium ist unter anderem Schriftführerin bei der örtlichen Feuerwehr und Beisitzerin im CDU-Ortsverband Oedingen. Seit dem Gründungsjahr des Vereins ist sie Mitglied bei den Rheinhöhen-Funken, und die närrische Bühne betrat sie schon vor 20 Jahren als Kinderprinzessin mit Kinderprinz Sven Holstein, der am Samstag im Elferrat saß.

"Schon als Kinderprinzessin wollte ich große Prinzessin werden. Mit dem Großsein hat es nicht so ganz geklappt, aber Prinzessin bin ich ja jetzt", scherzte Nicole I. in ihrer Antrittsrede. Unter dem Motto "Levve un levve losse" geht sie in die Session mit Hofmarschallin Janine Scheil, den ehemaligen Tollitäten Monika und Werner Kriechel als Hofdame und Säckeleister, dem persönlichen Adjudant Thomas Patzelt und dem fahrenden Adjudant Hans Reissdorf.

Mit der neuen Prinzessin und ihrem Hofstaat freuten sich auch ihre Vorgängerinnen aus Wachtberg-Züllighoven, Ex-Prinzessin Silvia I. Jung, die als Hexe erschien, sowie Kinderprinzessin Jenny I. Schmidt, die jetzt wieder die ganze Session bei der Showtanzgruppe der Rheinhöhen-Funken mittanzen kann. Ihren eigentlichen Abschied hatten sie beim Manöverball der Remagener Stadtsoldaten am Ende der vergangenen Session genommen.

Und die Stadtsoldaten waren es auch, die mit Kommandant Martin Tillmann der neuen Regentin den Weg durch die vollen Reihen des Dorfgemeinschaftshauses bahnten. Rosen verteilte Nicole I. beim Einzug an ihre Untertanen, und einen Rosen-Potpourri sangen auch die Stadtsoldaten mit den Narren im Saal.

Sitzungspräsident Rudi Dick ließ aber auch Garde und Mariechen tanzen sowie weitere Stadtsoldaten aus Kripp und Meckenheim, die Magic Dancers und das Männerballett aus Niederzissen. Als "schönsten Grenzübertritt aus Nordrhein-Westafen" bezeichnete Renate Offergeld, die mit der Tanzgarde der Karnevalsgesellschaft "Gemütlichkeit" Rot-Weiß aus Villip gekommen war, jede Fahrt nach Oedingen.

Büttenredner Rolf Berk ging mit den Narren die Parteienlandschaft durch ("CDU heißt Chaos durch Uneinigkeit"), während "Der Reporter vom Bureblättche" aus Köln seine Auffassung von Trennkost erklärte: "Ich ess in der Küch, meine Frau im Wohnzimmer."

Mit Sambarhythmen heizten die Trainerinnen der Rheinhöhen-Funken "ihren" Oedingern zu später Stunde ein, auch die "Botzedresse" kamen an, bis "The Pretty Two", Ute Gewald und Elke Nobis, für den Rest des Abends die musikalische Gestaltung übernahmen.