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Buntes Treiben in Heimersheim: Außer Rand und Band

Buntes Treiben in Heimersheim : Außer Rand und Band

Vier Dutzend Zugnummern und Tausende von Narren zeigten einmal mehr, dass Heimersheim eine Hochburg des Straßenkarnevals an der Ahr ist.

„Heimesche“ ist eine Hochburg des Straßenkarnevals an der Ahr und erlebte am Samstag erneut einen rekordverdächtigen Karnevalszug. Zugleiter Werner Schnelzauer und sein Leitungsteam hatten alle Register gezogen. Tolle Kostüme, große Gruppen mit bestens gelaunten Jecken, jede Menge Kamelle, viel Musik – all das waren Garanten für allerbeste Stimmung. Auf dem Marktplatz standen die Menschen in Zehnerreihen und dennoch ging niemand leer aus.

Was war das für ein Zug. Ganz Heimersheim schien kostümiert und auf den Beinen. Auch aus vielen anderen Orten waren Gäste gekommen, um den „Heimesche Fastelovend“ zu erleben und mitzugestalten. Es dürften mehr als 750 Menschen gewesen sein, die sich rund zweieinhalb Stunden durchs Dorf schlängelten und den 68. Umzug in der Geschichte des Heimersheimer Karnevals bildeten. Natürlich waren die Närrischen Landskroner als Gastgeber mit rund zehn Wagen und jeder Menge rot-weißem Fußvolk die stärkste Gruppe.

Und sie hatten auch die wichtigsten Menschen in ihren Reihen, nämlich Prinz Wolfgang II. als 66. Tollität im Dorf. Er trennte sich, mit beiden Händen werfend, von zentnerweise Kamelle und jeder Menge anderem Naschwerk. Dem stand Kinderprinzessin Jana I. in nichts nach. „Ob Sonne, Schnee oder Regen – Karneval ist ein wahrer Segen“ lautete ihr Motto, mit dem sie den angekündigten Niederschlag wohl vertrieben hatte. Vielleicht waren aber auch die gut 40 Engel der Ahrtaler Gartenfreunde fürs Wetter verantwortlich.

Der Weg war frei für einen närrischen Triumphzug, in dem die Clowns der Kita Sankt Mauritius den Prinzen-Paragrafen erfüllten und kunterbunt kostümiert aufzogen. Lebende Süßigkeiten waren aus Lohrsdorf gekommen und treffsicher kamen die Schützen als Kartenspiel mit jeder Menge Königen im Blatt daher. Das „Veedel mit seinen Fründen“ mimte den Frühling, ihnen passten die Schnecken der Bowlinggruppe dabei gut in den Garten. Grün soll auch der Sportplatz werden, wenn auch als Kunstrasen, dafür warb die SG Landskrone mit großer Aktivenzahl.

Die Gimmiger Möhnen feierten als Iren mit roten Haaren. Die Kellerkinder hatten sich in afrikanische Wunderheiler verwandelt, in Karweiler waren sämtlich Indianer zu Häuptlingen befördert worden und Hemmessen hatte wieder die Hunnen losgelassen. Aus dem Dschungel kamen die One-Dream-Showtänzerinnen nach Heimesche, aus der Hippie-Ära waren die Elferratsfrauen übrig geblieben.

Weinmajestäten, Ex-Prinzen, Clowns, Twirling Sticks, Rocker oder flotte Bienen, alle wurden vom „Heimesche Alaaf“ angelockt und schwärmten im Zoch aus. Und die Showtanzgruppe Rio Palace versprach aus ihrer Burg heraus, auch nach Ende der aktiven Showtanzzeit weiter im Karnevalszug dabei zu sein.