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Traditionssitzung in Sinzig: Bei den Närrischen Buben tobt der Helenensaal

Traditionssitzung in Sinzig : Bei den Närrischen Buben tobt der Helenensaal

Die Traditionssitzung der Närrischen Buben aus Sinzig bot für jeden jecken Geschmack etwas. Der Helenensaal tobte.

Schnell war um den Sinziger Helenensaal kein Parkplatz mehr zu ergattern. In Strömen zog es die Jecken in die Heimstatt der Karnevalsgesellschaft "Närrische Buben". Und die bunt kostümierte Schar wurde mit einer abwechslungsreichen Traditionssitzung belohnt. Tänzer, Redner und gleich fünf Tollitäten, die in einer eigenen Loge dem Treiben beiwohnten, ließen jedes Herz höher schlagen. Erst nach mehr als vier Stunden Programm fand der Abend sein umjubeltes Ende.

Direkt zu Beginn wurde es eng auf der Bühne. Sitzungspräsident Hans-Peter Floter bestieg mit dem Elferrat, den Minis, den kleinen und mittleren Funken und den Kadetten der KG die Bühne. Sie traten als Hofstaat von Kinderprinz Kilian I. (Jüris) und Prinzessin Susanna I. (Wißkirchen) auf. Eine Besonderheit hat die beiden von Geburt an als Prinzenpaar prädestiniert: geboren wurden beide im exakt gleichen Jahr am gleichen Tag. Das Sessionsmotto "Am jecke Ahle met vill Freud hahle" erweiterten sie durch den Passus "Auch dat jecke Junge is in Senzech jut jelunge" und ernteten dafür lauten Applaus.

Zu kölschen Hits gaben sich die unterschiedlichen Kindertanzgruppen der KG die rhythmische und akrobatische Ehre. Tänzerisch stellten im weiteren Verlauf des Abends auch andere Sinziger Formationen ihre Fähigkeiten unter Beweis, die Damengarde der Stadtsoldaten und die Showtanzgruppe der KG. Auch aus benachbarten Gemeinden unterhielten Tänzerinnen den Saal, wie die Showtanzgruppe "Blue Velvet" aus Bad Bodendorf. Die "Meninas" aus Westum verwandelten in Löwenkostümen den Helenensaal in eine afrikanische Savane. Hebefiguren bis unter die Decke und perfekt abgestimmte Synchronität sorgte dafür, dass die Sinziger ihre Nachbarn nicht ohne eine Zugabe von der Bühne ließen.

Unangefochtener Höhepunkt des Abends war der Auftritt der ersten Sinziger Dreigestirns. Prinz Andreas (Trierweiler) schritt gemeinsam mit Jungfrau Daniela (Daniel Heckl) und Bauer Dirk (Wedhorn) begleitet von einem riesigen Hofstaat der Sinziger Stadtsoldaten und des Spielmannszugs Freiweg Sinzig durch die Menge. Gerahmt wurde der Einzug von wummernden Trommeln, Konfettikanonen und geworfenen Sträußchen.

Mit spürbarer Begeisterung bedankten sich die drei Tollitäten bei ihrem Publikum und erhielten als Dank für ihr Engagement das Ehrenkreuz der KG aus den Händen von Sitzungspräsident Floter. Vier Redebeiträge schenkten dem Abend komödiantische Akzente. "De Schofför der Kanzlerin", Jens Singer, berichtete in einem Spagat zwischen kölscher Heimat und Berliner Dienstort von den Niederungen der Bundespolitik, aber auch über den Zustand des 1. FC Köln oder die Ernährung des Sauerländers. Zwiesprache gab es mit Bernd und Wolfgang Löhr, Michael Matern und Andrea Weis als "Die Schwaderlapps" und mit Harald Quast und Achim Schall als "Harry und Achim". Letztere überzeugten mit einer für die Lachmuskeln hochexplosiven Mischung aus verklemmtem Beamten und rüpelhaftem Großmaul. Musikalisch abgerundet wurde der Abend durch die "Sound Trompeter" aus Bonn und die Band "Die Schlappkappe".