Bürokraten verstecken sich hinter den Fenstern
Das "Café Haag" in Altenahr verzeichnet ein volles Haus, trotzdem bleiben die Kassen leer - Mit kräftigem Wasserstrahl halten die Karnevalisten die Beamten von Anfang an in Schach
Altenahr. (ne) Mit dem Altenahrer Rathaus machten die vereinigten Jecken der Verbandsgemeinde Altenahr am Freitag kurzen Prozess. Sie ließen es erst gar nicht zu dem sonst üblichen Geplänkel mit Wasserbomben der Bürokraten von ihren Balkonen auf die Karnevalisten auf der Straßen kommen.
Vielmehr spritzten sie von unten aus mehreren Schläuchen mit Druck Wasser auf die Balkone, sobald sich da einer sehen ließ. Verschreckt blieben die Bediensteten drinnen, und die Narren verschafften sich Zugang von hinten.
Es war eine imposante Schar von Prinzen und Prinzessinnen, Bauern, Möhnen und Tanzgarden aller Altersstufen, die sich im Rathaus versammelte. Aber der Chef des Hauses, Achim Haag, hatte ihnen wieder kaum mehr zu bieten als die leere Kasse, Frohsinn und gute Wünsche: "ein bisschen mehr Freude und weniger Streit, ein bisschen mehr Wahrheit".
Groß kamen die Schmitzens raus. Schließlich regiert Marlene I. Schmitz (68) mit ihrem Prinzen Kornelius I. Hürtgen (82) das närrische Kreuzberg, Enkel Christoph I. Schmitz ist Jugendprinz in Ahrbrück. Aus Altenburg war das am Vorabend proklamierte Prinzenpaar Peter I. und Beate I. Herrig dabei, aus Kalenborn Prinz Franz I. und Prinzessin Irene I. Winten.
Prinz Ewald I. und Prinzessin Marlene I. Grohs führten die Freisheimer Jecken an, die von der Junggesellengarde eskortiert wurden. Und schließlich waren die Rot-Weißen Funken Kesseling unter den Gästen im Ratssaal wie auch die Mayschosser Bömmesche mit ihrer Jubiläumsfahne und viele andere Möhnenvertretungen.
Mit einem großen Aufgebot angeführt vom Dreigestirn mit Bauer Claudia Zimmermann, Prinz Ulla Dismon und Jungfrau Birgit Schülter war die KG Hönningen dabei.
Nicht genug damit: Das kleine Tanzpaar Sarah und Sven zeigte sich gut trainiert, und das Kinderprinzenpaar Marcel Berschbach und Anna-Maria Schopp kritisierte gar die Rathausmannschaft: "Die Beamten haben sich gar nicht gewehrt, es war wohl zu früh, vermutlich haben sie noch geschlafen." Dann forderten sie vom Bürgermeister die Kasse und versprachen: "Dann können sie in Ruhe eine Tasse Kaffee Hag trinken gehen."
