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Der kleinste Jeck fährt auf Papas großem Traktor mit

Der kleinste Jeck fährt auf Papas großem Traktor mit

Ausgelassene Stimmung bei den Zügen in Oberbreisig und Altenahr - Josef Girolstein ist der Nestor - Sängerhalle entpuppt sich als Schmelztiegel der guten Laune

Bad Breisig. (wtz) Den Startschuss für den Straßenkarneval gaben am Donnerstag die Jecken aus Oberbreisig.

Überaus ideenreich zeigte sich der närrische Lindwurm auch in diesem Jahr. In Reih' und Glied gebracht von Josef Girolstein, der macht seinen Job seit mehr als 60 Jahren, warteten die Zugteilnehmer ebenso gespannt, wie die unzähligen Narren am Straßenrand und um Sankt Viktor, die Alte Schule oder entlang des Zugweges.

Bereits seit zehn Jahren startet Alfons Schmitt mit einer Solonummer. In diesem Jahr drehte er als "Schumi" seine Runde durch den Ort, angetrieben von einem Rasenmäher, aber trotzdem mit Schutzhelm und "riesigem" Spoiler am Renner. Aber auch Politisches darf beim Oberbreisiger Umzug nicht fehlen. Der Männergesangsverein fuhr mit einem U-Boot durch die Narrenschar. "Duschen im Rheintal, Kuren im Kurhaus und die Verantwortlichen tauchen ab" lautete das Motto.

Von "Robins Steuer Paradies" hingegen träumten die edlen Helfer aus dem Wald. Egal ob Brunnenkönigin, Dragoner, Spielmannszug oder Majoretts: Mit einem kräftigen Alaaf wurden alle Gruppen begrüßt und belohnt. Während die "Blechlawin" gerade erst vorbeizog, hörte man von weitem bereits die "Fidele Lehmdeuwele" anrücken. Unterschiedlicher Name, aber gleicher Inhalt: Fetzige Guggemusik, die zum Schunkeln und Tanzen animierte.

Traditionell und altbewährt: der Spielmannszug Freiweg aus dem benachbarten Sinzig. Aber auch nach dem närrischen Treiben auf den Oberbreisiger Straßen war der Karneval noch lange nicht vorbei. Aus den Gaststätten tönte lustige Musik, und die Sängerhalle entpuppte sich als Schmelztiegel der guten Laune.

Altenahr. (sim) Nicht erst Warmschunkeln mussten sich die Altenahrer Möhnen bei ihrem Umzug am Weiberdonnerstag. Bei rund zehn Grad Außentemperatur hätten sie beinah im Sambakostüm auflaufen können, aber dicke bunte Kostüme dominierten einmal mehr das Geschehen um Obermöhn Anneliese Reuter und das Kinderdreigestirn Prinz Nina Marner, Bauer Salome Steinhoff und Jungfrau Maria Boeselager.

Eher der Sonne denn möglichen Regens wegen hatten denn auch die Clowns der "Fidelen Zehn" ihre Schirme aufgespannt. An Sommer erinnerte zudem die Gruppe "Schoss erüss" mit ihrem Wagen: "An der Ahrtalküste, am Langfigtal-Strand, sind Forellen im Wasser, wir trinken an Land". Zwei kleine Fischer im Friesennerz und fünf Fische auf zwei Beinen mit ausladenden Flossen hatten sie samt Kutter dabei. Und eine Piratengruppe hatte ein kleines Schlauchboot zum Kamelletransporter umgerüstet: "Mir bruche kee Wasser, mir bruche kee Meer, Möhnepiraten mache uch su jet her."

Manche Möhn kam als Weingeist in leuchtendem Grün, manch andere wünschte sich als "Heinzelmännchen von Kölle" die Helferlein mit den Zipfelmützen an die Ahr. Zwei Mäuse in einem Käse hatten sich hier vereint, und gleich 20 Cowboys vom "Wild Horses Saloon" dort zum Line Dance aufgestellt. Mittendrin mischten auch vielen Kinder mit, und der Kleinste kam als Clown: Der 16 Monate alte Michael Lahr saß mit Papa auf'm Traktor.