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Der Remagener "Stadtschreiber" spart nicht mit Spitzen

Der Remagener "Stadtschreiber" spart nicht mit Spitzen

"Singender Wirt" vom "Bosporus" bei den Freunden der fünf Jahreszeiten

Remagen.(wtz) Stadtsoldatenkommandant Martin Tillmann brachte es direkt nach dem Einzug der Blau-Weiß-Roten auf den Punkt: "Bastelt mir nit zu viel an dem alten Gemäuer aus dem Jahre 1914 herum. Lasst hier alles beim alten, so eine Atmossphäre kriegen mir sonst in kaum einen Saal."

Und so war es auch im Remagener Alten Jugendheim. Dort trafen sich Karnevalisten zum "Heimspiel" bei der Sitzung der "Freunde der fünf Jahreszeiten" und des Fördervereins. Sitzungspräsident Rudi Ockenfels und Literat Manfred Hopfeld war es gelungen, ein karnevalistisches Familienfest zu organisieren.

Da gehört es schier zur Tradition, dass die Stadtsoldaten musikgewaltig einmarschieren, mit ihnen der Sitzungspräsident sowie die Vereinsvorsitzenden Beate Lanz und Rolf Plewa unterstützt von den anmutigen Sheriffs Ulla Kurth und Regina Eckert.

Der Vorsitzende der "Bachpörzer", Rudi Köbbing hatte seine Enkel als Eisbrecher in die Bütt geschickt. "Nachhilfeunterricht für Erwachsene" erteilten den Narren dann die Schüler Lukas und Marius Köbbing. "Da wächst Großes heran", kommentierte Ockenfels. Den "Anton aus Tirol" brachten die Kripper "Treidelstuben-Dancers" auf die Bühne. Hinter der Maske des "Stadtstreichers" versteckte sich dann "Stadtschreiber" Rolf Plewa.

Klar, dass der Jahntunnel, die gestörten Remagener Verkehrsverhältnisse und das Schwimmbad im Mittelpunkt seiner närrischen Spitzen standen. Sehr zur Freude der Abordnung der KG Narrenzunft mit Ex-Chef Hermann Efferz an der Spitze, die die Sitzung sogar mit Spontanauftritten auf der Bühne bereicherten. KG-Chef Wolfgang Reisdorff half derweil am Bierhahn aus. Ein Wiedersehen mit Willi Fuhrmann gab es über die Computerwelt.

Wie beliebt der ehemalige Remagener Ordnungsamtsleiter an seiner alten Wirkungsstätte immer noch ist, erfuhr der "Obernarr aus Zissen" bereits bei seinem Einzug in den Saal. Dann legte er los und erzählte, was er mit seiner "Maus" so alles im Internet erlebt hat. "Land in Sicht" hieß es musikalisch-tänzerisch bei den "Magic-Dancers". Hebefiguren und rasant wechselndes Bühnenbild begeisterten.

Möglich gemacht hat das Trainerin Elke Kohlhaas. Natürlich glaubte die Narrenschar der Erzkarnevalistin Ingrid Efferz kein Wort, als sie als "Antikarnevalistin" auf die Bühne kam. Ein bisschen Ruhe und Besonnenheit brachte die Showtanz-Gruppe der "TOP 7" mit chinesischer Kultur, die Renate Güttes der alteingesessenen Gruppe beigebracht hatte, in den Saal. Der tobte allerdings schon wieder, als die "Leihgabe aus Bad Breisig" die Bühne eroberte.

Die "drei Tenöre" küssten bewegungsfreudig fast den Bühnenboden, ohne sich einen Zentimeter von ihren Betonsockeln zu entfernen. Ohne mehrere Zugaben kamen sie nicht von der Bühne. Die säuberte als "Superhausfrau" dann Obermöhn Uschi Schunk mit ihrem "Pellkartoffelvortrag". Vom "Bosporus", der Gaststätte gerade um die Ecke, war Deniz Netschmir angereist.

Also, dass die alten Römer an den Rhein gekommen sind, das Liedgut glaubte man ihm ja, doch dass er mit dem "Meiers Kätche auf dem Rädche" gefahren ist, brachte ihm Lachsalven ein. Das Panik-Orchester um Stardirigent "Thomasi Piperoni" bestritt das Finale.