Die ganze Grafschaft ist fest in Narrenhand
Bei den Zöch regnet es Kamelle - Die Ringener Möhnen setzen auf Tante Emma, denn der Supermarkt "is fott" - Ein jecker Lindwurm verbindet zwei Dörfer
Ringen. (sim) Das Lachen brauchten sich die Clowns nicht erst aufzumalen, denn trotz einiger Regenschauer war der Frohsinn Trumpf beim Karnevalsumzug am Sonntag in Ringen. Ganz groß raus kamen Kinderprinzessin Julia I. (Rademacher) und ihr Adjutant Daniel I. (Assenmacher) auf ihren rollenden Karussells, und das Narrenvolk am Straßenrand schmunzelte über die Ideen der Jecken, die da vorbeizogen.
Mit fast drei Meter breiten Schwingen etwa "flog" der Klapperstorch dem Ex-Vorstand der KG "Wendböggele" voran, der in Strampelhosen steckte und Mama und Papa mit Kinderwagen mitgebracht hatte.
Die Ringener Möhne beklagten sich, dass es ja nun keinen Supermarkt mehr im Ort gebe und machten als Tante Emma und Krämer von nebenan die Bauchläden auf.
Ihre " Kolleginnen" aus Bölingen begegneten Versorgungsnöten, indem sie sich zum einen gleich selbst als "Kamelle" präsentierten oder zum anderen Kohlköpfe und Zwiebeln im Schlepptau hatten und als Vogelscheuchen scheuchten: "Egal ob Kroh oder Mösch, dat Jemös es net für ösch."
Probleme anderer Art hatten die Ringener Junggesellen: "Ob Basler, Scholl oder Elber, da spielen wir lieber selber" wehrten sie sich gegen die "Dicker Benz - fauler Lenz"-Mentalität der "Fußballmillionäre".
Als alternative Fußballstars schlüpfte auch der Bölinger Möhnennachwuchs ins Trikot und hatte Maskottchen "Hu-Bär-Ta" dabei.
Der Heimat- und Eifelverein Grafschaft hielt sich in der Krachledernen beim Wandern fit und hatte sich einen Riesenrucksack an den Traktor geschnürt, während die Schornsteinfeger von den "Ringener Perlen" auf Leitern dem Glück ein Stück näher kamen.
"Freunde trifft man überall auf frohen Festen, drum reisen wir im Karneval in den Wilden Westen": Dem Spruch des Kindergartens Regenbogen stimmten wohl auch die Karweilerinnen und Bölingerinnen zu.
Samt Federkleid oder Cowboyhut hatten sie den Wilden Westen in die Grafschaft verlegt, wo sich auch Asterix und Oberlix sowie "Bezaubernde Hexen" der Bölinger Junggesellen und Junggesellinnen trafen. Den Marsch nicht nur für die Mariechen der KG blies das Lantershofener Panik-Orchester und eine Gruppe nahm es schon vorweg: "Tanzt der Bär, müssen die Clowns von Assbacher Hof her."
