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Die Närrischen Freunde haben erstmals ein Tanzpaar

Die Närrischen Freunde haben erstmals ein Tanzpaar

Mayschoss baut beim Fastelär im Zelt ausschließlich auf Eigengewächse

Mayschoss. (mtl) Wenn der Gastwirt von der Bühne jodelt, der Pastor von der Kanzel herab steigt und in die Bütt klettert und die "Danzmühs" über die Bühne toben, dann feiern die Jecken und "Närrischen Freunde Mayschoß" (NFM) ihre große Prunksitzung, die erstmals nach den Querelen des Vorjahres im Festzelt anstand.

Doch auch hier vermeldete der Meister der trockenen Sprüche, der KG-Vorsitzende und Sitzungspräsident Jürgen Kraus, hoch erfreut ein ausverkauftes Haus. Und auch im Festzelt blieb die KG ihrem Motto treu: "In die Bütt und auf die Bühne kommen nur einheimische Kräfte." Dazu zählt auch die halbe Hundertschaft der Prinzengarde aus Zülpich, die mit der Mayschosser KG eng befreundet ist.

Einen schwungvollen Auftritt mit 15 schmetternden Posaunisten bot sie ihren Gastgebern. Eine solcher Maßen angeheizte Stimmung erwartete die Top-Stars in der Bütt im zweiten Teil der Prunksitzung, das Narrenvolk tobte schon bei der Namensnennung der Redner.

Hildegard Josten, diesmal mit einem Solo ohne ihre Schwester Sigrid Simons, als "Aldi-Kundin", das war ein Meisterstück des Komödiantentums in der Bütt. Breitestes Mayschosser Platt, alles gelungen in freche Reime gesetzt und dazu eine umwerfende Gestik und Mimik im Frontbericht vom Einkaufskampf bei Aldi, ließ die Narren jubeln.

Denn wenn es die Sonderangebote gibt "dann loss ich Wongert Wongert sinn". Genüsslich berichtete "der Kirchenschweizer", alias Pastor Lothar Anhalt, ebenfalls im Original Mescheecher Platt, aus dem Mayschosser Nähkörbchen. Etwa vom "Jeck vom Wooch", dem Ortsbürgermeister Kunz, der "zum Bichten" nach Ahrweiler geht.

Schonungslos zog der Kirchenschweizer die Ortsgrößen zur Gaudi der Publikums durch den Kakao. Der Elferat etwa, das sei doch eine Ausstellung von Körperwelten. Und zum Schluss sein Lied vom "Pastörchen", da raste das Publikum. "Würdet ihr doch in der Kirche auch nach Zugabe brüllen", wünschte er sich.

Das war aber nur die Spitze des Stimmungsberges. Das Stimmwunder Leo Kraus, der singende Gast mit seiner Jodel-Show, der erste und hoch gelungene Auftritt von Sascha Neuert in der Bütt oder Vater und Sohn Alfons und Lewis Schmitt im irren Gespräch, begeisterten die Narren.

Mit berechtigtem Stolz kündigte der Sitzungspräsident Jürgen Kraus, wie immer ein Schelm mit dem Schalk im Nacken, eine Premiere an: Die Närrischen Freunde können endlich ein Tanzpaar vorweisen. Eva-Maria Mies und Tobias Baltes haben seit März für ihren Auftritt mit teils akrobatischen Einlagen geübt und boten einen tollen Tanz. Ohne Zugabe ging''s nicht von der Bühne.

Als Power-Truppe der KG präsentierten sich die hübschen Mädels der "Meeschejer Danzmühs". Und nicht weniger Beifall hörten die NFM-Funken und die NFM-Funkengarde. Zum Mitsingen von Ohrwürmern des kölschen Karnevalsliedgutes luden die Messdiener als "Pänz von Mayschoss" das Publikum ein und fanden ein großes Echo.