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Die Narren aus Heimersheim eröffnen die Session

Sessionsauftakt in Heimersheim : Ein dreifaches „AhBaBaHeiWa Alaaf!“

Mit einem dreifachen „AhBaBaHeiWa Alaaf!“ läuteten mehr als 500 uniformierte Jecken auf dem „Marktplatz“ von Heimersheim die Session ein. Ein Zeichen der Freude nach Pandemie und Flut.

Drei Jahre hat es gedauert, bis die Karnevalisten aus der Kreisstadt den Start in die fünfte Jahreszeit wieder mit einer gemeinsamen Sessionseröffnung feiern konnten. Mit einem dreifachen „AhBaBaHeiWa Alaaf!“ läuteten mehr als 500 uniformierte Jecken auf dem „Marktplatz“ von Heimersheim die Wiederauferstehung der von Pandemie und Flut gebeutelten Tradition ein. Die ausgelassene Stimmung auf dem Festplatz und anschließend in der Landskroner Festhalle zeugte davon, dass die Narrenschar den Neustart sehnlichst herbei gewünscht hatte.

Von der kleinen Bühne herab hatte der Vorstand des Festausschusses Karneval Bad Neuenahr-Ahrweiler (FAK) um Präsident Franz-Josef Creuzberg einen herrlichen Blick über das kunterbunte Jeckenvolk, das sich auf dem Marktplatz knubbelte. Ob rot-weiß, blau-weiß, blau-gelb oder im schwarzen Anzug mit Komiteekappe – niemand ließ sich vom Singen, Schunkeln und Tanzen abhalten. Zumal die Sonne schien und stimmungsvolle Karnevalshits das Warten auf die offizielle Sessionseröffnung verkürzten.

Die Narren zeigen Mut

Gerade angesichts der derzeitigen Situation entlang der Ahr passe das traditionellen Motto „Alle Jecken haben Mut, gemeinsam unter einen Hut“ ganz hervorragend, so Creuzberg. „Es ist auch für die Karnevalsfamilie eine schwierige Situation“, gab er zu, denn mehr als 80 Prozent aller Aktiven seien von der Flutkatastrophe betroffen. Viele hätten derzeit alles andere im Kopf als sich dem Frohsinn hinzugeben. Unzählige für die Karnevalsgesellschaften wichtige Gegenstände seien mit der Flut für immer verloren gegangen, und die Vereine hätten mitunter Schwierigkeiten, Uniformen, Musikinstrumente und Veranstaltungsmaterial neu anzuschaffen. Hinzu komme das Problem, diese Dinge sicher unterzubringen, denn auch viele Räumlichkeiten seien nach der Flut noch nicht wieder nutzbar. „Es muss alles erst wieder wachsen, aber vielleicht können wir ein wenig Hilfestellung dazu geben, dass wieder Normalität im Ahrtal einkehrt.“

Die Sessionseröffnung solle dafür ein guter Anfang sein, und Creuzberg hofft, dass diesmal die mit viel Herzblut vorbereiteten Veranstaltungen auch allesamt wie geplant durchgeführt werden könnten. Allerdings gebe es noch viele Unwägbarkeiten, mit denen die Verantwortlichen haderten, etwa wer die Kosten trage, wenn Veranstaltungen doch wieder wegen Corona abgesagt werden müssten. Zudem müsse man auch bedenken, dass praktisch alle Karnevalsgesellschaften ihre volle Stärke noch nicht wieder erreicht hätten und sich sowohl bei den Musikgruppen wie auch bei den Tanzgarden so manche Lücke auftue. Die müssten erst noch geschlossen werden, wenn man wieder an die frühere Qualität anknüpfen wolle. „Aber wir lassen uns von alledem nicht unterkriegen, denn wer Karneval macht, ist positiv bekloppt – sonst könnte man das gar nicht durchziehen.“

Premiere für Peter Diewald

Erstmals verkündete der Erste Beigeordnete Peter Diewald den offiziellen Start der Session, denn er vertrat den aus Krankheitsgründen verhinderten Bürgermeister Guido Orthen. Flugs formierten sich die Karnevalsgesellschaften und zogen gemeinsam zur Landskroner Festhalle, wo ein knapp dreistündiges Programm auf die Karnevalisten wartete. Doch zunächst begrüßte Creuzberg die noch amtierenden Tollitäten aus der Kreisstadt, die zum Teil ihre Amtszeit in die neue Session hinein verlängern wollen: Prinz Mathias I. (Rudolphi) mit seinem Adjutanten Rolf Seeliger sowie Kinderprinz Rico I. (Groß) von der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft, Kinderprinzessin Eva II. (Bensberg) von der KG Rot-Weiß Bachem, Kinderprinzessin Emily I. (Schmickler) mit Hofdame Lina Schmitz und Adjutantin Annika Dresen von der KG Blau-Weiß Bad Neuenahrer Schinnebröder sowie Prinzessin Marina I. (Boden) mit Adjutant Herbert Gerhard und Hofdame Edith Müller-Knieps nebst Jugendprinz Christian David I. (Rösch) mit Adjutant Kilian Knieps von der KG „Bunte Kuh “ Walporzheim.

Erst wenige Stunden zuvor war Prinz Markus II. (Füllmann) von der KG „Närrische Landskroner“ Heimersheim am gleichen Ort als erste Tollität der neuen Session offiziell proklamiert worden, gemeinsam mit seinem Adjutanten Marcus Robrecht wurde er dafür gebührend hochleben gelassen. Das galt auch für die frischgebackene Heimersheimer Kinderprinzessin Mira I. (Greis) mit ihrer Adjutantin Emily Greis. Ihnen zu Ehren trat das Heimersheimer Kinderfunkencorps auf. Im weiteren Verlauf erfreuten die Musiker von „Jeckeditz“, die „Magic Dancers“ aus Remagen, die „Tanzende Reihe Blau-Weiß“ und die „Bachemer Merle“ das Publikum, bei einem gemeinsamen Auftritt glänzten die „Lästerschwestern“ gemeinsam mit den Funken und der Garde der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft. Mit dem Verdienstorden des FAK wurde Reinhold Beiling von der AKG ausgezeichnet.