Duftender Koblauch schützt Georgi nicht vor Amtsenthebung

Remagen. (wtz) Zu einem blaublütigen Stelldichein entwickelte sich auch in diesem Jahr die feierliche Schlüsselübergabe am Sonntag in der Rheinhalle der Römerstadt. Aufstellung wurde im Foyer genommen, und auf das Kommando von Jürgen Henkel, von Präsident Kenny Heidecke liebevoll der kleine "rote Hydrant" genannt, zogen die befreundeten Narren aus den Remagener Stadtteilen, dem Bonner Ländchen, Westum und der Kreisstadt in den festlich geschmückten Saal ein.

Im dramaturgisch gut inszenierten Verlauf stimmten die "Tanzbärchen" aus Rheinbrohl und die "Magic Majorettes" aus Sinzig die Narren auf die Entmachtung von Bürgermeister Herbert Georgi ein. Zuvor jedoch galt es drei verdiente Ehrenamtler für ihren Einsatz um den Karneval zu ehren.

Für Claudia Wolf, Otto Neubeck und Heinz Müller gab es die bronzene, silberne und goldene Verdienstmedaille des Regionalverbandes Karnevalistischer Korporationen. Die kurze Laudatio hielt der Bezirksvorsitzende des Kreises Ahrweiler, Willi Fuhrmann.

Dann aber wurde Herbert Georgi auf die Bühne gerufen. Laut Aussage von Präsident Kenny hatte der Bürgermeister bereits "Aquaplaning in den Socken", wusste er doch nicht, was ihn nach der Rasur im vorigen Jahr diesmal erwarten würde. Zum Eigenschutz hatte er sich daher auch eine "wohlduftende" Knoblauchkette um den Hals gelegt.

Sehr zur Freude der Jecken legten Bürgermeister und Narrenzunft-Präsident zunächst einmal ein Gesangs-Duo auf''s Parkett. Mit "Flugzeuge im Bauch" würde es zwar nicht zum Superstar reichen, die Lacher in der Rheinhalle waren aber gesichert. Nahezu unterwürfig, die närrische Macht von Prinzessin Nicole I. (Bögeholz) anerkennend, gab Georgi letztendlich freiwillig den Schlüssel der Stadt ab.

Als Ausgleich erhielt er dafür alles Wichtige für die Zukunft des Remagener Schwimmbades: Einen Eimer Wasser, ein Stück Kohle zum Heizen sowie einen großen Sparstrumpf, der hoffentlich möglichst bald prall gefüllt sein wird.