"Fastelovend for one" ist Gag der Session
Schinnebröder-Prinz Heribert I. Rech nimmt es mit den karnevalistischen Riten nicht so genau - Gisela Linden und Ruth Witsch feiern in einer kölschen Kneipe Geburtstag
Bad Neuenahr-Ahrweiler. (mtl) "Session statt Depression" lautete das Motto des Prinzenabends in der Aula der Grundschule Bad Neuenahr, zu dem der "Bloome Prinz" der blau-weißen Schinnebröder, Heribert I. Rech, eingeladen hatte. Unbestritten war er der Star auf der Bühne der Aula, nachdem er jeden Gast mit Handschlag begrüßt hatte.
Aber so richtige karnevalistische Riten oder Regularien, die können ihn nicht bremsen. Weil er sie eben kaum kennt. "Jetzt machen wir mal ''ne Rakete, das hab ich noch nicht gemacht", kokettierte er mit seiner scheinbaren karnevalistischen Unerfahrenheit und fragte Zeremonienmeister und Moderator Franz-Josef Creuzberg, wie das denn überhaupt geht. Der wurde vor Lachen puterrot und machte es vor. Das Publikum hatte seinen Spaß und ließ die Rakete steigen.
"Ich hab schon ein Paar Böcke geschossen als Prinz", gab Heribert I. lachend einige Regelverstöße im ernsten Karnevalsregularium zu. Ihn stört''s nicht, die Narren noch weniger. Dass Prinz Heribert seinem Adjutanten bei der Proklamation keinen Prinzenorden umhängte, kein Problem. Dieter Ott nahm''s lachend gelassen und bekam ihn nachgeliefert und umgehängt.
Orden verteilte der badestädtische Blumen-Prinz reichlich an seinem Prinzenempfang im vollbesetztem jecken Auditorium. Einen verehrte er auch seinem Floristen-Kollegen Ralf Wershofen aus Ahrweiler. Wobei er mit einer seiner bekannt trockenen Bemerkungen einen Lachsturm erzeugte: "Das ist der erste zivile Ahrweiler mit einem Orden von mir." Um noch zu verraten, dass er der erste Neuenahr war, der einen Burgundiawagen in Ahrweiler schmückte.
Ein buntes Programm hatte die blau-weiße Neuenahrer Karnevalsgesellschaft um den Prinzenabend geflochten: mit ihren flotten Funken, mit Büttenreden und Überraschungen wie den "Heppi-Girls" aus Heppingen oder den Power-Girls aus Lantershofen. Zum absoluten Top-Act aber geriet das "Dinner for one" in kölsch-karnevalistischer Fassung: "Fastelovend for one" mit einer urkomischen Gisela Linden als Kellner und Köbes und Ruth Witsch als das Bärbelchen, dass in ihrer Kölner Kneipe seinen Geburtstag mit längst verblichenen Kölner-Originalen feiert.
Das war mehr als bühnenreif. Selten hat die Aula solch einen tollen Beifall erlebt, staunte auch Schulleiter Hubert Rieck.
