Franzosen bringen sogar den Eiffelturm mit
Orginelle Gruppen und Wagen prägen den Zoch durch den Hafenort Oberwinter - Otto I. und Gisela I. grüßen hoch vom Prunkwagen ihre närrischen Untertanen
Remagen-Oberwinter. (suj) Gerade erst eingeführt, hat das Dosenpfand den Jecken bereits eine neue Kostümidee beschert: Im Oberwinterer Zug marschierten am Rosenmontag knallbunte Getränkedosen mit, die statt Ärger über das lästige Pfand nur gute Laune verbreiteten.
Zu ihnen gesellten sich zahlreiche Karnevalisten aus dem Hafenort und anderen Teilen Remagens, die den feiernden Narren am Straßenrand wieder einmal einen tollen Anblick boten.
Da waren Franzosen mitsamt Baguette, Baskenmütze und Eiffelturm unterwegs. Piloten fuhren mit ihrem roten Flugzeug durch die Straßen, und auch die Häftlinge hatten ihren Knast gleich mitgebracht. Das umtriebige Duo "Max & Moritz" gab es beim Bandorfer Backesverein in vielfacher Ausführung.
Sogar in gebackener Form, denn schließlich hat schon Wilhelm Busch die zwei so enden lassen.
Aber auch der Bandorfer Kreisel hatte die Fantasie der Jecken angeregt: Mit roten Tellerröcken wurden die Mitglieder der Ortsvereine selbst zum Kreisverkehr.
Die Unkelbacher machten derweil auf ihren im Mai anstehenden 1 150. Geburtstag aufmerksam.
"Mir han zwar keene Hinkelstein ewer Basalt daheim", war auf dem gemeinsamen Wagen von Feuerwehr und Möhnen zu lesen, während die BSC-Vertreter sich Jim Knopf von der Augsburger Puppenkiste zum Vorbild genommen hatten und in blauer Latzhose und schwarzer Wuschelperücke Kamelle unters Volk brachten.
Zu den beliebtesten Hits, die die Tambourcorps aus Oberwinter, Kripp, Unkelbach, Löhndorf und Rheinbreitbach immer wieder anstimmten, gehörte ohne Frage "Die Rose". Egal ob Alt oder Jung, den Refrain kannte jeder. Aber auch vom "Ketchup-Song" und Berniebärchens "Ich hab drei Haare auf der Brust" konnten die Teufel, Clowns und wilden Tiere am Straßenrand nicht genug bekommen.
Zwar ohne eigene Kapelle, dafür jedoch mit beeindruckenden Kostümen war die "Wölle Hunnenhorde" mit dabei. Und auch die übrigen Gruppen aus dem Hafenort, von den Möhnen über die "Wölle Bötzje" bis zur Hafengarde, entlockten den Jecken begeisterte "Alaaf"-Rufe. Die Remagener Prinzengarde vorneweg, erschien schließlich der stolze Prinzenwagen, von dem aus Otto I. und Gisela I. ihren Untertanen zuwinkten.
