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Für den Prinzen macht ganz Ahrweiler mobil

Für den Prinzen macht ganz Ahrweiler mobil

Ob Feuerwehr, Schützen, Möhnen, Wirtestammtisch, Freunde, Familie oder "dat janze AKG-Schmölzje", alle standen "Pappnas' bei Fuß" und machten dem närrischen Herrscher ihre Aufwartung

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (mm) Die Geschichte des Udo W. aus A. liest sich wie ein Bestseller. "Er ist besser als jede Droge" schreiben die Kritiker von "Peace" und der Club der Teufelinnen geht noch weiter: "Me jon für ose Prinz durchs Feuer." Am Rosenmontag nun wurde ein neues Kapitel im Leben des Ahrweiler Prinzen geschrieben, spannend und voller Aktion wie ein Krimi, lustig und abwechslungsreich wie eine Komödie. Udo II. Willerscheid erlebte einen triumphalen Umzug durch seine Heimatstadt.

Er scharte beim Rosenmontagszug eine eingefleischte Fangemeinde um sich. Ungezählte Jecken standen dicht gedrängt in der Altstadt, um das Spektakel hautnah mitzuerleben. Obwohl es "drüsch" blieb bewahrheitete sich, dass Wandern und Karneval feiern eines gemeinsam haben: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung - Hauptsache "im Hätze Sunnesching". Ob Feuerwehr, Schützen, Möhnen, Wirtestammtisch, Freunde, Familie oder "dat janze AKG-Schmölzje" - sie alle standen "Pappnas'' bei Fuß" und machten dem närrischen Herrscher, der sonst in der fünften Jahreszeit als "Paveier" on tour ist, ihre Aufwartung.

Hat Udo II. sich die Finger an den Flamenco-Tänzerinnen oder an den Boxen-Ludern verbrannt? Die Möhnen um Inge Meirich lösten ebenso einen Paragraphen der prinzlichen Regierungserklärung ein, wie das "Willa-Riba-Racing-Team" von Jürgen Schumacher: "Mir sin do, die Luder fott. Wat os bliev is nur der Schrott." Das kennt Udo II. vom Nürburgring zur Genüge. Er ist beim Truck-Grand-Prix in der Eifel anzutreffen, wie beim Langstreckenpokal in der Box eines heimischen Teams. Auch handfeste Argumente wie für das Drehbuch eines Road-Movies kann der schwergewichtige Regent aus der Schmiede an der Wehrscheid liefern. Seine Schützenbrüder würdigten das und so hieb das Fähnrichsglied in Blaumann und Schürze gewaltig auf den Amboss.

Die Gesichter und originellen Kostüme vieler Akteure sind aus dem bunten Treiben in Ahrweiler nicht mehr wegzudenken. Zum 20. Mal sind die Ramersbacher Möhnen mit von der Partie. Immer dabei auch Schüler und Eltern der Erich-Kästner-Schule, verstärkt durch "Hacky" von den Peanuts und die Vorsitzende der Bad Neuenahrer KG, Ulla Witsch. "Unsere Schlafmünzen sind nun alle weg, wir Schlafmützen bleiben immer noch jeck" lautete ihr Motto, das das Team der Kreissparkasse unterstrich: "Ob Hippie, Clochard oder Punk, sie alle müssen mal - zur Bank."

Die Cuxhavener Rollmöpse haben im Jahr 2000 die Liebe zum Ahrweiler Karneval entdeckt und marschieren seitdem mit Jutta Leonhard mit. Der Wilde Westen fängt gleich hinter Ahrweiler an: In der ersten Reihe tanzte die Wildwestgruppe von Birgit Kelter und Heinrich Rech als ARD - Ahrweiler, Rech, Dernau. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören war, rauchten "Kning" und "Esel" die Friedenspfeife. Ebenso die Indianer von Sunny Island und die Schotten vom Skiclub Marienthal. Karneval ist nun mal völkerverbindend, davon wussten die Hemmesser Hunnen, die Wikinger aus Ramersbach, Asterix und Obelix (JU) und die Zabbai-Olympiamannschaft ein Lied zu singen: "Einmal Prinz zu sein, in Ahrweiler."