„Hart ävver fair im Fastelär“ : Zahlreiche Jecken beim politischen Karneval in Sinzig

Zahlreiche Jecken waren zur zweiten Ausgabe von „Hart ävver fair im Fastelär“ gekommen, dem politischen Karneval der KG Närrische Buben. Die Kommunalpolitik wurde aufs Korn genommen. Unter anderem ging es um die Wasserbüffel an der Ahr.

Im Sinziger Bistro „Barbarossa’s“ wurde es schnell eng. Zahlreiche Jecken waren zur zweiten Ausgabe von „Hart ävver fair im Fastelär“ gekommen, dem politischen Karneval der KG Närrische Buben. Bissige Beiträge zur Sinziger Kommunalpolitik malträtierten das Zwerchfell.

„Hier ist ja richtig was los“, meinten Sentiaca Dagmar I. und ihr Hofmarschall Sascha Grzenia. Dann übernahm Martin Thormann, Sitzungsleiter des Abends, das Mikrofon und kündigte den ersten Auftritt an. Robert Lohmer und Marcel Sonnenberg setzten als „Kamellica“ einen musikalischen Akzent. Klassiker erhielten neue, auf Sinzig zugeschnittene Texte. Aus „Wonderful World“ wurde eine Ode an die Stadt an Ahr und Rhein, gespickt mit sarkastischen Untertönen. So sei es in der Stadt seit den Querelen um die Wahl in Franken viel zu ruhig. Dennoch sei Sinzig „ohne Nahversorgungszentrum, aber mit Großstadtkomplex“.

Aus dem Metallica-Evergreen „Nothing Else Matters“ machte das Duo „Doch wo soll ich parken?“ Es traf damit einen wunden Punkt, der in einigen Ecken des Bistros zu lauten Diskussionen führte. Auf die Melodie von „Sweet Home Alabama“ wurde ein Leitthema des Abends angesprochen: der Plan, Wasserbüffel im Mündungsbereich der Ahr anzusiedeln.

Die Wasserbüffel waren das beherrschende Thema im Beitrag von Robert Krämer. Auch ein Besuch auf der Bonanza-Ranch hätte keinen Cowboy nach Sinzig gelockt. Es müsse ein Ordnungshüter her. Nach dem dieser von den Tieren auf die Hörner genommen wurde, „war die Umschulung vorbei.“ Die Bodendorferin Carmen Reuter ließ als „besorgte Mutti“ ihrem Frust über den Bau der Sporthalle für die Grundschule freien Lauf. „Freude und Glückseligkeit“ sei im Advent ausgebrochen, als die Bagger angerollt kamen. Jetzt seien sie jedoch wieder weg. Den Verantwortlichen rief sie zu: „Avanti, macht schnell!“

Den Reigen beschloss der selbsternannte „Gerontologe“ Manfred Ruch. Seine Beobachtungen im Stadtrat hätten ihn zu dem Urteil gebracht: „Um Sinzig ist es schlecht bestellt.“ Nach dem Vorbild von Berlin könne man höchstens „arm, aber sexy“ sein. Gerade im Vergleich mit Remagen zaudere man in Sinzig zu sehr.

Eine öffentliche Toilette für Menschen mit Behinderung sei im letzten Moment gestoppt worden und das Kürzel ISEK sei in Gefahr für „Immer Sinzig, ewig Krise“ zu stehen. Versöhnlich schloss Ruch mit seiner Hochachtung vor dem Engagement sowohl der Jugend als auch des Alters. Ein langer Applaus beschloss den politischen Karnevalsabend.