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Rathaussturm in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Jecke Wiever schwingen lautstark das Zepter

Rathaussturm in Bad Neuenahr-Ahrweiler : Jecke Wiever schwingen lautstark das Zepter

Das Rathaus in Bad Neuenahr ist zur Weiberfastnacht fest in der Hand der närrischer Damen. Bei Bier, Wein und Sekt ist die Stimmung ausgelassen. Mit Applaus bedenken die Möhnen auch die eindringlichen Worte des eigentlichen Stadtoberhauptes.

Als hätte der Bürgermeister der Kreisstadt nicht schon genug Verdruss und Pein – nun auch noch das: der Stadtschlüssel ist weg. Guido Orthen, von den Bürgern in Bad Neuenahr und Ahrweiler einst an die Spitze der Stadt gewählt, muss sich zähneknirschend aus dem Rathaus zurückziehen. Die närrischen Weiber haben das Regiment übernommen, sie regieren fortan an der Ahr und schwingen dort das Narrenzepter. Mit der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik – da ist sich so mancher Karnevalist völlig sicher – kann es jetzt nur noch aufwärts gehen.

Im Ratssaal wird fröhlich geschunkelt

Wo ansonsten nur sehr ernsthafte, wichtige und weichenstellende Wortbeiträge zu hören sind – nämlich im diesmal bunt geschmückten Ratssaal – da sangen und schunkelten die weiblichen Vertreterinnen der Homo Sapiens und ließen es bei Bier, Wein, Sekt, Frikadellen, Brötchen und Mettwürstchen krachen.

Mit schwarzen, roten, gelben, blauen und grünen Hüten und farbenfrohen Outfits waren Bürgermeister Guido Orthen und die Ortsvorsteher in den Saal gekommen, um deutlich zu signalisieren: „Unsere Stadt wird wieder bunt.“ „He hält me zosamme, ejal wat auch kütt. Ob im Schlamm, im Dreck oder in de Bütt. Drum tue ich euch fröhlich kund: Unsere schöne Stadt wird wieder bunt“, versprach Stadtoberhaupt Orthen der Narrenschar.

Närrische Weiber ziehen in die Gaststätten

Mit tosendem Applaus der Möhnen wurden Orthens Abschlussworte belohnt: „Ein Hoch auf das Leben, an dem wir in der Stadt alle weben. Drum lasst uns Zusammenhalt schreiben groß, Solidarität nicht ein Wort sein bloß. Es geht nur zusammen, es geht nicht allein. Wenn es hier eines Tages wieder bunt soll sein.“ Ob in Walporzheim, Heppingen, Heimersheim, Ahrweiler oder Neuenahr: Für die närrischen Weiber ging es nach der Rathauserstürmung, die aufgrund eines nicht wahrnehmbaren Widerstands spielend vonstattenging, in den kleinen und großen Sälen, in den Gaststätten und Dorfgemeinschaftshäusern munter weiter.