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Straßenkarneval auf der Grafschaft: Kamelle, Bützje und auch ein Schnäpsje auf der Grafschaft

Straßenkarneval auf der Grafschaft : Kamelle, Bützje und auch ein Schnäpsje auf der Grafschaft

Der Straßenkarneval in den Grafschafter Orten Gelsdorf, Bölingen, Nierendorf und Bengen ist in vollem Gange. Zahlreiche Narren am Straßenrand feiern bei den Zügen mit den Möhnenvereinen.

Kaum war an Weiberdonnerstag das Ringener Rathaus gestürmt, machten sich die Grafschafter Möhnen auf die Reise, um in ihren Dörfern den Triumph mit Umzügen zu feiern. Straßenkarneval mit  Kamelle, Bützje und auch dem ein oder anderen Schnäpschen.

„Super-Sause bei den Bengener Möhnen

Für die gut zwei Dutzend Frauen starken Bengener Möhnen um Obermöhn Marlene Grut ist am Aschermittwoch längst noch nicht alles vorbei, das machten sie an Weiberdonnerstag klar. Für sie heißt es nämlich „Auf zur Super-Sause“, und die findet erst am 28. März statt. Das hält nicht vom Weiberdonnerstag ab. Man traf sich zum Warmschunkeln „Auf dem Burgweg“ mit Blick übers ganze Dorf. Von hier aus ging es schnurstracks in die Mehrzweckhalle, wo niemand außen vor blieb. „Wir feiern mit Mann und Kind und Kegel“, so die Obermöhn, die in der voll besetzten Halle Garden, Jecken oder Männerballette aus der Kreis­stadt, Grafschaft und sogar Bonn begrüßen konnte. Sie alle machten den Bengenern ihre Aufwartung.

 Mit Hirschgeweih und passendem T-Shirt: Die junge Truppe in Bengen hat sich auf Jägermeister eingeschworen.
Mit Hirschgeweih und passendem T-Shirt: Die junge Truppe in Bengen hat sich auf Jägermeister eingeschworen. Foto: Martin Gausmann

Zoch in Bölingen

Alles im Griff haben die Möhnen in Bölingen. Ganz bestimmt, wenn es um ihren „Zoch“ am Weiberdonnerstag geht. Hunderte Narren säumten die Straßen und bejubelten die vielen Gruppen, die die Möhnen stellten. Voran aber marschierten die Ringener Wendböggele mit Tanzgruppen und der KG-Flotte samt Sternchen. Die Multi-Colours hatten den Zahnfee-Code raus: „Beiß ohne Not ins Butterbrot.“

 Unterm Regenbogen: eine jecke Truppe im Bölinger Zug.
Unterm Regenbogen: eine jecke Truppe im Bölinger Zug. Foto: Martin Gausmann

Die Möhnen selbst kamen als übergroße Popcorntüten daher und machten klar, dass sie jeck auf das süße Zeug sind. Der Nachwuchs war natürlich auch präsent, als „Man in black“ mal ganz in Schwarz oder mystisch als wahrsagende und ebenso bezaubernde Hexen. „Ist der Häuptling auf der Jagd, ist bei den Mädels Party angesagt“, machte der Freundeskreis der Indianerinnen klar. Die Altgesellen schafften sich schließlich ihren Traum, wenn auch nur für einen Tag: einen Pub für Bölingen.

Umzug in Gelsdorf

Im Gelsdorfer Umzug feierte die Feuerwehr ihr 70-jähriges Jubiläum mit viel Tatü und Rauch, aber auch mit einer Runde Bier fürs ganze Dorf. Für eine Überraschung sorgte der örtliche Briefträger, der statt der Post nun Kamelle brachte. Jede Menge Freundeskreise sorgten hier für Stimmung, als Party-Clowns, Astronauten oder hübsche Marienkäfer. Die Gelsdorfer Tanzmäuse versprühten Seifenblasen, die Frauen der Männer vom Männerballett sorgten als Clowns für Kamelleregen und die filigranen Tänzer selbst feierten Asterix und Obelix in Shanghai. Dass das Ballett jetzt 37 Jahre alt ist, taugt als Jubiläum eher nicht, musste aber auch mal gesagt werden.

Zug in Nierendorf

Die „Volle-Tüten-Garantie“ im Nierendorfer Umzug kann man ernst nehmen, aus den verschiedenen Gruppen und von den Wagen regnete es an einem Stück Kamelle, Süßes, aber auch gesundes Obst. Das Obst gab es von den befreundeten Lannesdorfer Junggesellen.

 Diese Gruppe von Ballonfahrern hatte ihren großen Auftritt beim Umzug der Möhnen in Nierendorf.
Diese Gruppe von Ballonfahrern hatte ihren großen Auftritt beim Umzug der Möhnen in Nierendorf. Foto: Martin Gausmann

Warm eingepackt sorgten die Tundra-Piraten aus dem Unterdorf für schaurig schöne Stimmung. Als Kartenspiel ließen sich die Nierendorfer Mütter in dieselben gucken. Eine ganze Schar „Freche Frösche“ bevölkerte den Festwagen des Nierendorfer Tanznachwuchses, ringsherum bestens behütet von der grün-gelben Garde. Über allem schwebten aber ganz andere: zum einen die Nierendorfer Möhnen in ihren bunten Ballons, zum anderen Kinderprinzessin Sophie mit ihrer Adjutantin Anna-Lena.