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Karnevalsstern strahlt vom Rathaus-Balkon in Remagen

Jecken in Remagen : Karnevalsstern strahlt vom Rathaus-Balkon

Was ein echter Narr ist, der lässt sich von Kälte und Nieselregen nicht die Laune vermiesen. Das bewiesen am Sonntag vor der Remagener Rathaus rund 60 Jecken des gesamtstädtischen Karnevals. Grund der Zusammenkunft war das Anbringen des gemeinsamen Karnevalssterns, der nun am Rathaus-Balkon strahlt

In der vergangenen Session hatten sich die Karnevalsvereine Remagens erstmals zusammengeschlossen. Der Pandemie wegen sprachen sie sich ab, zogen an einem Strang. Gemeinsam und „mit blutendem Herzen“ verzichten sie nun wieder auf Umzüge und weitere Sitzungen, nur vier hatten stattgefunden. Der gemeinsame Karnevalsstern wurde diesmal, anders als bei der Premiere, nicht schrittweise, sondern am Sonntag bei einem Termin vervollständigt. Er strahlt von jetzt an bis zum Ende der Karnevalszeit vom Rathaus-Balkon.

„Snoopy“, Joachim Press von der Prinzengarde, brachte die Embleme der Gruppierungen am Stern an – und hatte einiges zu tun dabei. Allein aus der Kernstadt präsentierte sich neben der KG Narrenzunft um den Vorsitzenden Richard Nelleßen auch die Kulturwerkstatt, die Twirling Sticks, die Möhnegesellschaft Remagen, die Fastelovends Fründe sowie das Stadtsoldatencorps. Von Unkelbach traten die Rot-Weissen Funken an, unter ihnen Nina Wiest, Leiterin Gesamtstädtischer Remagener Fastelovend.

Aus Kripp erschienen die Wasserturm-Möhnen und der Sportverein, vertreten durch Stadtsoldaten / Prinzengarde Kripp. Die organisierten Jecken von Oberwinter, zu nennen sind die KG Grün-Weiß, Hafengarde, der Förderverein Oberwinterer Karneval und die Wölle Möhne, beschieden sich mit einem Gemeinschaftswappen. Ein ungewöhnliches Transportmittel wählten mit Trecker samt Planwagen die Rheinhöhenfunken Oedingen.

Bewusst kleine Abordnungen und die Tollitäten fanden sich ein. Auf dem Marktplatz galt an diesem Tag eine Maskenpflicht. „In enger Absprache mit der Stadtverwaltung“, so Wiest, war das Treffen geplant worden. Zwiespältig fiel es aus: Die tapferen Karnevalisten standen in schmucken Uniformen beisammen, aber ohne Nähe, Schunkeln, Bützen. Und keine flotte Knüppelchesmusik erklang – alles, um kein Publikum anzulocken und die Hygieneregeln einzuhalten.

„Wir haben gehofft, in Normalität zu feiern“, sagte Björn Ingendahl. Umso schöner sei es für ihn als Gesamtstadt-Bürgermeister, dass die Pandemie einmal mehr gezeigt habe, „der Karneval ist zusammengewachsen“. Wenn doch noch eine Sitzung möglich sei, „bekommt ihr dafür die Rheinhalle, das ist doch selbstverständlich“, so der Stadtchef.

Pfarrer Frank Klupsch ermutigte angesichts Corona und der Flut an der Ahr, „die Zeit mit ihren Herausforderungen anzunehmen“. Im Anschluss sprach er den Segen über die Anwesenden. Später verehrte ihm die Obermöhn Ursula Fuchs einen Orden, worauf er spontan „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ anstimmte.