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Karnevalszug in Oberbreisig

Karnevalszug in Oberbreisig : Fesche Feen und irritierte Außerirdische in Bad Breisig

Beim Karnevalszug in Oberbreisig tummeln sich bunt verkleidete Narren am Wegesrand. Die Jäger haben ihre Beute im Schlepptau.

Bienen, die glücklicherweise nicht stechen, süße Feen, wilde Indianer, braun gebrannte Scheichs, beflügelte Teufelchen, irritierte Außerirdische: Beim Karnevalsumzug in Oberbreisig tummelten sich einige Tausend bunt kostümierte Gestalten am Wegesrand, die sichtbare Freude an den 25 vorüberziehenden Gruppen und acht prächtigen Karnevalswagen hatten, die das Dorf auf die Räder gebracht hatte.

„Simsala Breisig – und alle Stadtsorgen sind weg!“ hoffen die dortigen Narren, die als „Haushalts-Hasen“ unterwegs waren und wohl lieber ganz der Zauber- als der Entscheidungskunst des Stadtrates vertrauen. Ob die Stadtkasse per Zauberstab wieder voller wird, bleibt allerdings vorerst abzuwarten.

Auf Großwildjagd war eine Gruppe, die nicht nur wilde Tiere im Schlepptau hatte, sondern lieber mit Konfetti als mit blauen Bohnen schoss. Angeführt von den Stadtsoldaten und den Tanzkorps der Karnevalsgesellschaften startete der Umzug mit klingendem Spiel. Die Brassband „Lehm Deuwele“ ebnete derweil den Weg für die örtlichen Angler, die als Fischer ihre Netze ausgeworfen hatten. Dass sich so manche Meerjungfrau darin verfangen hatte, mag da dem ein oder anderen nicht unbedingt unangenehm gewesen sein.

Wie offenkundig süß die Oberbreisiger sein können, zeigten die „Knallköpp“, die als muntere Schokolinsen ihre Aufwartung machten. „Wir brauchen kein Geld, wir sind der größte Schatz der Welt“, meinten im Anschluss zumindest die „Piraten-Ladys“ in einer Art von nicht allzu kritischer Selbstbetrachtung. Die brauchten auch die jungen Damen und Herren nicht, die dazu aufriefen „Sei kein Banause, trink leckere Brause.“

­Spätestens morgen werden sie möglicherweise bereuen, dass sie sich nicht unbedingt an ihr eigenes Motto gehalten haben.

In neongelben Latzhosen war eine Oberbreisiger Anglertruppe auf Fang aus. So mancher Fisch am Wegesrand wird da angebissen haben. Die „Headlights“, eine fesche Showtanzgruppe aus der Quellenstadt, lud zum „Kampf der Gladiatoren“ ein, während die Junggesellen als trinkende Ritter aus dem Mittelalter ihre mitgebrachte Burg in eine große Theke umgewandelt hatten.

Bevor der „Prinz der Herzen“, Hubert I., mit lautstarkem Applaus und knallendem Feuerwerk begrüßt wurde, dampfte die Oberbreisiger „Grusellok La Catriwa“ noch über die Straßen und Gassen. Mitgebracht hatten sie einen mobilen Sensenmann, der jedoch eher zum Schmunzeln denn zum Grauen anregte.