1. Narren-News
  2. Ahr&Rhein

KG Rot-Weiß Bachem hält Prunksitzung im alten Winzervereinssaal ab

Prunksitzung in Bachem : KG Rot-Weiß Bachem feiert im alten Winzervereinssaal

Die Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Weiß Bachem hat ihre Prunksitzung im alten Winzervereinssaal abgehalten. Eine runde jecke Sache mit viel Tanz, Musik und Büttenreden.

Startschuss für die heiße Phase der fünften Jahreszeit bei der Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Weiß Bachem: Die Prunksitzung im alten Winzervereinssaal war angesagt. Der Saal wirkt mit seinem Flair zusammen mit der hyperaktiven rot-weißen KG wie ein Magnet auf die Bachemer. Kein Wunder, dass Vorsitzende Petra Münch nicht nur freudig auf ein ausverkauftes Haus blicken konnte. Was geboten wurde, war durch die Bank toller Dorfkarneval. Sitzungspräsidentin Petra Münch sagte dabei einen Knaller nach dem anderen an.

Zum Auftakt gab es etwas fürs Auge, nämlich den Tanz der Großen Funken der KG. Die neun jungen Damen brachten das Publikum in Wallung, hatten mit ihren Trainerinnen Theresa Ulrich und Kim Dahlmeier ganze Arbeit geleistet, um dem närrischen Publikum einen Auftakt nach Maß präsentieren zu können.

Überhaupt sind die Bachemer ein sehr tanzlustiges Volk. Da sticht nicht nur die KG mit Funken und Solisten hervor. Das Tanz-Duo Amelie Doll und Laura Assenmacher gehört zu den Aushängeschildern auf der Bühne. Die beiden tanzen schon seit ihrem dritten Lebensjahr im Karneval des Ortes. Das sind mittlerweile 14 Jahre. Auch Solomariechen Theresa Appel brillierte, leider zum letzten Mal. Nach vier Solo-Jahren läuft ihre letzte Session als aktives Mariechen.

Was die Damen können, können die Herren auch, dürften Motto und Ansporn für die Wiederbelebung des Bachemer Männerballetts gewesen sein. Die Bachemer Backespöppche standen nach einer Auszeit von 18 Jahren als Rettungsschwimmer des Bachemer Bachs auf der Bühne. Bei der Bach-Watch-Truppe flogen die Männer tief und die Blicke in Richtung der schönen Pamela, die real Carsten Orso heißt. Trainerin Kathrin Hennemann hatte ihre elf jecken Tänzer auf jeden Fall bestens eingestimmt, der Winzersaal tobte.

Das war bei den „Bachemer Merle“ nicht anders. Die regional bekannte Truppe hat sich verjüngt und blickte tänzerisch nach Köln: „Vom Eijelstein bis Alder Maat – de Merle jonn op Stadtrundfahrt“, so das Motto der 14 Jungs und Mädels, die eine tolle Choreographie aufs Parkett zauberten.

Zu einer Prunksitzung gehören aber nicht nur Tanzauftritte, auch am Mikrofon wussten die Gastgeber zu überzeugen und teilten auch noch kräftig aus. Mit der „neuartije Technik met Alexa“ mussten Beate Stadtfeld, Petra Adenauer und Petra Münch erst einmal zurechtkommen, weil sich der Sprachassistent doch laufend in ihre Plappereien über Einkaufsbummel und Friseurbesuch einzumischen wagte.

Schnell hatten sie raus, was es mit besagter Alexa auf sich hat: „Scheint ein Instrument für Redeübungen von Franz-Josef Creuzberg zu sein, kein Wunder, dass der die Hutsitzung immer überzieht.“ Da hatte der Sitzungspräsident des Festausschusses Karneval schon mal sein Fett weg. Dass Pastor Peter Dörrenbächer im Saal war, dürfte einem misslungenen Transfer des göttlichen Bodenpersonals geschuldet sein, mutmaßte Alexa, ehe die Narren aus Bad Neuenahr und Heimersheim und die Ahrweiler Schützen auch noch einen mitbekamen. Der Saal tobte vor Lachen.

Musikalisch wurde es auch noch, ein Dutzend „kleine Tenöre“ stimmte alte kölsche Karnevalshits zum Mitsingen an, auch das kann Bachem. Das abwechslungsreiche Programm bot aber auch Platz für Karnevalisten aus anderen Hochburgen. „Der Een un der Anner“, Udo Kohn und Thomas Berschbach, waren als herrlich beklopptes Duo aus Hönningen angereist, um dem Publikum ihre Kenntnisse der englischen Sprache näherzubringen. Der Brexit lässt grüßen.

Die 19 Mädels der Showtanzgruppe „New Diamonds“ waren aus Unkel übern Rhein geschippert und boten so richtig was fürs Auge. Büttenredner Andi Marquardt aus Heimersheim berichtete in Reimform von seinen Erlebnissen als Sonntagsfahrer, den der eigene Wohnwagen überholte, und das bei Tempo 170. Die Schäl Pänz aus Niederzissen als Schlussakt wollten schließlich gar nicht mehr von der Bühne und verdoppelten ihre Auftrittszeit mit den Coversongs närrischer Gassenhauer. Kein Wunder, dass die Sitzung in Bachem erst früh am Sonntagmorgen in die After-Show-Party überging.