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Traditioneller Umzug durch Altenahr: Mit Blaulicht, Blasorchester und vielen Bonbons durch Altenahr

Traditioneller Umzug durch Altenahr : Mit Blaulicht, Blasorchester und vielen Bonbons durch Altenahr

Beim traditionellen Umzug durch Altenahr machen alle Dorfvereine mit. Die Damengardistinnen schlagen vor dem Rathaus Rad, die Junggesellen kommen in ihrer Burg

Sie lassen sich schon etwas Zeit, die Altenahrer Möhnen mit ihrem Zoch in Altenahr den Roßberg runter, am Rathaus vorbei und dann noch bis zum Bahnhof. Das Völkchen unterm Rathausbalkon wird immer größer und ungeduldiger. Da tanzt der Wolf mit dem Cowboy, das Teufelchen guckt zu, Clowns und Blumenkinder vertreten sich erwartungsvoll die Füße auf dem kalten Asphalt. Glücklicherweise hat der Nieselregen vor Altenahr Halt gemacht. „Der Zug startet oben auf dem Roßberg“, kommt’s von den Moderatoren Rüdiger Fuhrmann und Frank Linnarz. Und schon ist auch Bürgermeisterin Cornelia Weigand mit auf dem Balkon.

„Ihr müsst eine Rettungsgasse bilden“, mahnt Linnarz, der auch Wehrleiter der Verbandsgemeinde ist, das Volk auf dem Pflaster. Und er verspricht: „Im Wagen ist ein Weltmeister im Kamelle-Werfen, man muss nicht unbedingt ganz vorne stehen, um was abzukriegen.“

Tatsächlich ist Blaulicht zu erkennen und Musik zu hören. Die Feuerwehr fährt traditionell voran, das Blasorchester Altenahr ist ihr knapp auf den Fersen. Als allerliebste Micky-Mäuschen folgen die Altenahrer Möhnen in rot-weißen Tupfenkleidern mit Petticoats. Eine zweite Gruppe droht den Kommunalpolitikern angesichts des langwierigen Bauverfahrens: „Die Möhnen eröffnen jetzt den Supermarkt auf dem Seilbahnparkplatz.“ Andererseits zeigen sie Stolz auf ihre Heimat: „Glyphosat macht uns nichts aus, denn wir sind im Langfigtal zu Haus.“

Ein Kamelle-Regen segelt auf das Fußvolk, das Kinderprinzenpaar auf seinem Wagen ist voll in Aktion, und die kleinen Karnevalsfans sind eifrig im Bücken und Sammeln. Eine phantasievoll herausgeputzte Barbie-Gruppe in Verkaufskartons tänzelt über die Straße. Auf seinem Kamel führt ein Scheich ein paar Haremsdamen aus. An die bunten 1980er Jahre erinnert ein Ex-Dreigestirn aus Altenburg.

Die Damengarde der Altenahrer Möhnen schlägt gekonnt Rad vor dem Rathaus. Die Altenahrer Junggesellen auf ihrer mit Gänsen, Schweinen und Kühen verzierten Burg Are fordern auf zum Biertrinken zur Unterstützung der Landwirtschaft. Das muss nicht unbedingt im Karneval passieren, denn vom 8. bis 10. Mai feiern die Jungs auf dem Parkplatz am Winzerverein das 200-jährige Bestehen ihres Vereins.