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Die Decke ist zu niedrig: Närrische Freunde Mayschoß begeistern

Die Decke ist zu niedrig : Närrische Freunde Mayschoß begeistern

Ein großes und begeisterungsfähiges Publikum fanden die Akteure bei der Prunksitzung der Närrischen Freunde Mayschoß im Altenahrer Winzerverein am Samstag.

Nicht nur, dass das offizielle Programm von 18.11 Uhr bis Mitternacht reichte. Wer danach noch Lust und Standfestigkeit hatte, konnte bei der After-Show-Party im Burgkeller mitmachen.

Den Auftakt machten die Hönninger Fanfaren mit zackiger Musik. Allerdings drang dabei schon neben allen Karnevalshits und Oldies erste Wehmut durch: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei.“ Trotzdem ging‘s danach fröhlich weiter: „Mer losse de Dom in Kölle.“ Die Mayschosser Funken zeigten sich derweil in bester Form und bewegten sich im Takt zur Musik.

Dann hatte die Stunde der Minifunken der Närrischen Freunde geschlagen, die zahlenmäßig stark, gut trainiert und selbstbewusst strahlend auf die Bühne kamen. Vom Publikum bejubelt traten sie auf, die Mädchen mit schönen Zöpfchen, zeigten Tänze und Hebefiguren und ließen sich selbst beim Stippeföttche nicht aus der Fassung bringen. „Lust auf Leben, Lust auf Liebe“ erschallte vom Band, und manche Väter zückten die Kameras, um das Ganze für die Familie festzuhalten. Dann gab’s vom Präsidenten Alfons Schmitt wohlverdiente Orden für alle.

Mit Redner Andreas Marquardt aus Dernau als in die Jahre gekommenes, äußerst stämmiges Funkemariechen war schnell ein Gegenpol da. Der Akteur tat seine grazilen „Kolleginnen“ ab: „Die meisten sehen aus wie Röntgenaufnahmen.“ Trotz allem Spaß an seiner Beleibtheit schwärmte er allerdings auch von früher, wo er angeblich auch die Grazie in Person gewesen sei. Mit seinen tapsigen, ungeschickten Bewegungen traf er voll den Nerv der Jecken im Saal, die sich als Waldfeen und Clowns, als Indianer und Fantasiegestalten wohlfühlten. Im Technik-Outfit und mit einem Roboter für die Ansage marschierte die Heimersheimer Showtanzgruppe One Dream auf, die sich aber schnell früherer Zeiten erinnerte. Flugs hatten sich die Tänzerinnen in schmucke Mariechen in Tüllröckchen in die Vergangenheit zurückverwandelt, sie wirbelten über die Bühne, zeigten ihre Hebefiguren. Nur: Für die Menschenpyramiden erwies sich die Decke über der Bühne im Saal doch zu niedrig. Mit dem Verhältnis von Mann und Frau sowie Kochrezepten befasste sich „Der Didi“ aus Weibern. Auf seine Annonce zwecks Frauensuche hatte er 50 Antworten erhalten: „Nimm meine!“ Und mit dem Kochbuch in der Küche kam er überhaupt nicht zurecht: Da sollte er Mehl schwitzen und Klöße gehen lassen oder Eier in die Pfanne schlagen. Er zeigte sich glatt überfordert.

Nach dem schwungvollen Auftakt hatte das Programm Leckerbissen um Leckerbissen für die närrischen Mayschosser parat. Unter anderem hatten die großen Mayschosser Funken ihren Auftritt, Lillian und Lewis Schmitt kamen in die Bütt‘, Hildegard Josten ließ sich hören, mit Kölschrock kam die Stimmung noch weiter in Fahrt, und schließlich präsentierte das Elferratsballett seine Künste.