Narrenspiegel

Schlüsselübergabe endet in Sinzig mit cleverer Finte - Zünftige Rathausbelagerung in Oberwinter mit Spanferkel - Metternich wird in Ketten gelegt

Schüsselübergabe: (lz) Mit schwerem Geschütz und langer Leiter setzten die Sinziger Jecken am Sonntag zum Sturm auf das Rathaus an. Für die tollen Tage haben die Narren nun endgültig das Sagen. Zu musikalischen Klängen des Spielmannszuges Freiweg enterten die gewichtigen Reservisten der Stadtsoldaten das Weiße Rathaus am Kirchplatz.

Wolfgang Kroeger wartete allerdings schon mit dem Stadtschlüssel auf dem Balkon und das Symbol für die Macht in der Stadt war er dann auch schnell los. Mit den regierenden Tollitäten Prinz Ralf I. und Prinzessin Birgit I. (Ehepaar Eggert) und den Möhnen wurde dann noch ein wenig geschunkelt. Kroeger verblüffte die Jecken allerdings noch mit einer kleinen Verteidigungsstrategie durch die Hintertür.

"Ihr habt jetzt das Sagen, ich hoffe das die Stadtkasse bis Aschermittwoch wieder prächtig gefüllt ist". "Das mit der Stadtkasse sollte eigentlich völlig anders laufen", gab sich Prinzessin Birgit etwas verblüfft. Vor der Schlüsselübergabe besuchten die Sinziger Jecken die von Pastor Gerhard Hensel in Sankt Peter zelebrierte Narrenmesse.

Rathaussturm: (wtz) Die Situation an der Ecke Hauptstraße und Laurentiusstraße zeigte das Bild schon deutlich wieder. Die Wölle-Hunnen und die Hafengarde hatten ihre Zelte aufgeschlagen und es sich richtig gemütlich gemacht.

Sogar ein Spanferkel wurde auf dem Grill gedreht, denn eines war von Anfang an klar, die Belagerung des Rathauses und die Inhaftierung des Ortsvorstehers Hans Metternich würde kein leichtes Spiel sein. Zuvor hieß es am Sonntag jedoch im Festzug das amtierende Prinzenpaar, Otto I. und Gisela I. (Assenmacher), an der Hofburg abzuholen.

Musikalisch begleitet vom Tambourcorps des Hafenortes zogen die Regenten durch die Stadt wieder in Richtung Rathaus, wo direkt neben dem Verwaltungsgebäude eine Bühne aufgebaut war, so dass die zahlreichen Bürger dem "Prozess" um den Stadtschlüssel folgen konnten.

Zuvor hieß es jedoch für Hafengarde und Möhnen sich Zugang zur "Festung" des Ortsvorstehers zu verschaffen. Dieser hatte sich mit Kai Uwe Gitt einen "Waffenmeister" bestellt, der es gehörig krachen ließ. Doch nach kurzem Kampf wurde Metternich in Ketten gelegt.

Unter den Augen der Gäste aus den Nachbarorten, die Fährnarren Rolandseck und die Oedinger Rheinhöhen-Funken hatten jeweils eine Abordnung geschickt, wurde dem Ortsvorsteher der Prozess gemacht.

Für die närrischen Tage muss er nun die Macht den Jecken überlassen und sich in sein Schicksal fügen. Mit einem Lied des MGV Liederkranz wurde Metternich daher auch in den zeitweiligen Ruhestand verabschiedet. Dieser trug es mit Fassung, denn schließlich ist er ja auch ein alter Hase, was den Karneval anbelangt.