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Nicole nimmt unter Palmen das jecke Amt an

Nicole nimmt unter Palmen das jecke Amt an

Die "Narrenzunft" feiert die erste Remagener Prinzessin - Das Suchkommando überredet die Steuerfachfrau in der Dominikanischen Republik - Selbst die Familie wusste nicht Bescheid

Remagen. (sim) Rund 7 500 Kilometer sind nicht weit genug, und auch in der Dominikanischen Republik ist man nicht vor den Prinzensuchern aus der Römerstadt sicher. Diese Erfahrung machte die neue Regentin über Remagens Narrenvolk, Nicole I. Bögeholz. War sie doch "extra in den Urlaub gefahren", bevor es in die heiße Phase des Tollitätensuchens ging. Doch Prinzensucher und Ex-Prinz Jürgen Müller spürte sie auch dort auf und fragte so lange nach, bis die Steuerfachgehilfin neun Tage vor ihrer Proklamation und sozusagen "unter Palmen" das Amt annahm.

Zum Sessionsauftakt am Samstag im Foyer der Rheinhalle bat sie aber erstmal all jene um Entschuldigung, die sie angeflunkert hatte: "Selbst meine Familie wusste nichts, eigentlich müsste ich eine Nase haben wie Pinocchio". Aber keiner war Nicole I. böse. Redegewandt präsentierte sie sich auf der Bühne, wollte was dafür tun, "um mal auf einer Ü 60-Karnevalsparty dabei zu sein", und verkündete ihr Motto: "Denn Hätz, Pänz un Tradition, dat sin die Sache, weswegen ich et mache".

"Zum ersten Mal in der Geschichte der Römerstadt sitzt eine Prinzessin alleine auf dem Narrenthron", erklärte Bürgermeister Herbert Georgi vor der Übergabe des Niffnaff, des närrischen Zepters. Aber Nicole I. ist gut gerüstet. In der Session 1996/97 hat sie bereits im Hofstaat Erfahrungen gesammelt, und auch sie steht nicht ohne Hofstaat da: Verkehrsamtsleiter und Stadtsoldaten-Kommandant Martin Tillmann nimmt die Rolle des Prinzessinnenführers ein. Hofdamen sind Heike Klein und Andrea Nichelmann, Säckelmeister ist Andreas "Schlucki" Schuster, der Freund der Prinzessin.

Und Kenny Heydecke, selbst Ex-Prinz und gemeinsam mit Marc Metzger das stets gut gelaunte Moderatorenteam des Abends bildend, übernimmt den Part des Hofmarschalls in der neuen Session, die der Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft (KG) "Narrenzunft", Wolfgang Reissdorf, nach dem prächtigen Einmarsch von Stadtsoldaten und Prinzengarde offiziell eröffnet hatte. Den ersten Orden der Session steckte er seinem Vorgänger Hermann Efferz "für vier Jahre aufforderungsvolle Arbeit" an.

Für die ersten Lacher sorgten "De Huusmeister vom Bundesdaach", Axel Foppen und Frank Fander, mit Kalauern auf die Politiker und Songs wie "Der Münte wird`s schon richten" oder "Der Nikolaus kommt demnächst mit Hasenohren dran, weil man so schön sparen kann".

Mit den Worten "schon Aschermittwoch waren wir traurig, jetzt heißt es endgültig Abschied nehmen" dankte das scheidende Prinzenpaar Volker und Gaby Münch danach schweren Herzens ab, doch keine Wehmut aufkommen ließen unter anderem die Garde- und Showtanzgruppe "Blue Velvet" aus Bad Bodendorf, die Magic Dancers aus Kripp und die Unkelbacher Funken.

Und die Stadtsoldaten, das Panikorchester sowie die Saalkapelle "Wahnsinn Total" sorgten für Stimmung bis spät in die Nacht.