Nur der Vatikan ist teurer als Lantesche

Grafschaft-Lantershofen. (ne) Noch einmal lockte die Narretei die Grafschafter Jecken auf die Straße, diesmal nach Lantesche, wo sie schunkelten, sangen und nach Kamelle schrien. Der Wunsch wurde erhört, wobei man unter "Kamelle" offenbar vieles verstehen kann.

Büßerkerzen verteilte die Mannschaft vom Lantesche Papamobil mit Papa Paulus in Violett. Das Gefährt war mit rosa und hellblauen Luftballons geschmückt. "Nur der Vatikan ist schöner und teurer", meinten die "scheinheiligen Nachbarn der Burg" und spießten damit die Erweiterungsabsichten des Studienhauses auf. "Adelheid, schenk mir einen Gartenzwerg", träumten die Lantesche Möhne als Jakob-Sisters mit Blumenkörbchen im Arm. Der VfB hatte einen Doppeldecker auf den Wagen gebaut. "Wir fliegen über Entenhausen mit dem Donnerbalken II", verkündeten die Jungs in Lederhauben und spielten damit auf das Zug-Motto an.

Als Panzerknackerbande präsentierte sich der MGV "Cäcilia". Den Tresor hatten die schweren Jungs in gestreiften Sträflingsuniformen mit in den Knast geschmuggelt. "Lasst doch eure D-Mark sausen, feiert froh in Entenhausen", rieten sie. Eine malerische Gruppe bildeten die Karweiler Möhnen, die sich getreu ihrem Motto: "Auf der Alm da gibt''s ka Sünd'', weil die Frauen auswärts sind" mal wieder außerhalb ihres Dorfs tummelten. Außer der Almhütte hatten sie zwei prächtige Milchkühe dabei. Sehr schön anzusehen war der neun Meter lange Drachen mit violett-grüner Haut, unter dem die Power-Kids steckten.

Der Kindergarten hatte sich zu einer aparten Gruppe mit großen und kleinen Clowns und Zirkustieren formiert. Die Tanzgruppe "Burggeister" zeigte sich afrikanisch. "Kum, los me fire, drink doch ene mit", verkündete die Bengener Jugend.

Eine Zwergengruppe zog ihre Kamelle-Fabrik durchs Dorf. Und Kinderprinzessin Viola I. winkte als einzige Lantesche Majestät von ihrem Wagen, schmiss Kamelle und freute sich über ihre drei Sponsoren. Für zünftige Musik sorgten das Tambourcorps Lantershofen und das Panikorchester.