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Peter III. und Drea I. regieren die Jecken in Bad Breisig​

Proklamation in der Jahnhalle : Peter III. und Drea I. regieren die Jecken in Bad Breisig

„Der Prinz ist tot, es lebe der Prinz“ hieß es in der Bad Breisiger Jahnhalle. Schließlich haben die Jecken in der Stadt endlich ein neues Prinzenpaar.

Dass gute Stimmung auch in düsteren Zeiten möglich ist, stellten die Karnevalisten in Bad Breisig eindrucksvoll unter Beweis: In der voll besetzten Jahnhalle verabschiedeten die Jecken der Quellenstadt nicht nur ihr langjähriges Prinzenpaar. Vielmehr wurden auch gleich die Nachfolger inthronisiert: Peter und Drea Weiss werden fortan in Bad Breisig regieren.

Dem verblüfften Stadt- und Verbandsbürgermeister Marcel Caspers blieb nichts anderes übrig, als den neuen Tollitäten die Stadtschlüssel zu überreichen. „Bitte, passt gut auf die Stadt auf“, mahnte er das Prinzenpaar, das mit vielen Schunkeleinlagen deutlich machte, wie es seine Amtszeit verbringen will: mit Narretei und guter Laune.

Gleich dreimal Anlass zum Feiern

130 Jahre wird die Karnevalsgesellschaft (KG) in Bad Breisig in diesem Jahr alt. Die zum Verein gehörenden „Skylight Majorettes“ blicken auf 40 Jahre zurück und der aus dem Karnevalstreiben nicht wegzudenkende Spielmannszug erfreut seit 30 Jahren mit klingendem Spiel. Bei so viel gutem Anlass war es nicht verwunderlich, dass die Jahnhalle fast aus allen Nähten platzte und restlos ausverkauft war. Ein würdiger Rahmen auch für den neuen Sitzungspräsidenten Michael Matern, der sein Debüt gekonnt und mit viel Humor gab, wobei er von Co-Moderatorin Biggi Geef kräftig unterstützt wurde.

„Schön, Dich widder laache ze sehn“ zog sich wie ein Motto durch den bunten Abend, der zunächst vom Nachwuchs der Karnevalistengemeinschaft gestaltet wurde: Die Kadetten und Kadetten-Funken warteten mit flotten Tänzen auf. Dann hieß es für Prinz Bernhard I. und Prinzessin Anne II. Abschied nehmen. Das stets gut gelaunte Paar hatte die Narrenzunft der Quellenstadt seit 2019 bestens vertreten. Dass die Amtszeit so lange gedauert hat, war der Corona-Pandemie geschuldet, die bekanntlich heftige Auswirkungen auf das närrische Treiben in Karnevalshochburgen wie Bad Breisig hatte.

Viele Worte des Dankes gingen der „ernsten“ Handlung des Henkers voraus: Markus Wagner war in die Rolle des früher todbringenden Gesellen geschlüpft und betrat bewaffnet mit einem Beil die Bühne, um dem Prinzen mit scharfer Klinge die Federn seiner Prinzenkappe abzuschlagen, was mit dem ersten Hieb zu den Klängen der sinfonischen Dichtung von „Also sprach Zarathustra“ auch gelang.

„Der Prinz ist tot, es lebe der Prinz“ hieß es im Anschluss: Peter III. und Drea I. machten mit einem fulminanten Einmarsch deutlich, dass Frohsinn kein Fremdwort für sie ist. Lange dauerte es, bis sich das neue Prinzenpaar den Weg bis hin zur Bühne gebahnt hatte. Schließlich galt es, mit strahlenden Mienen Blümchen und nette Worte zu verteilen, ehe die Bretter erreicht waren, die so manchem die Welt bedeuten.

Auf der Bühne wurde es richtig eng

Alle Garden, der Spielmannszug der KG, oder auch die Musiker von „Frei weg“ aus dem benachbarten Sinzig waren auf der viel zu eng gewordenen Bühne versammelt, als Peter III. und Drea I. die Regentschaft übernahmen. Der 54-jährige Peter Weiss und die 52-jährige Drea Weiss sind seit 32 Jahren ein Paar. Er arbeitet als Rettungssanitäter, sie als Angestellte.

Zu den Höhepunkten des Abends zählte neben der Proklamation der Auftritt der Kölner Musikgruppe „Funky Marys“, die den Saal zum Beben brachte. Zuvor hatten die Blau-Roten Funken ihr Können gezeigt. Der Tanz des Dragoner Corps wie auch eine muntere Büttenrede von Alexander Kurp als „Ne närrische Pastor“ ebneten den Weg für den Showtanz der „Skylight Majorettes“ sowie eine tolle Büttenrede von Kai Kramosta. Mit viel Schwung ging die Proklamationsfeier zu Ende: Die „Schääl Pänz“ servierten kölsche Tön, die in Bad Breisig bestens ankamen.