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Sportverein feiert Sitzung : Raketen für Piloten und Reimübungen in Kripp

Sportverein feiert Sitzung : Raketen für Piloten und Reimübungen in Kripp

Da trafen sich Himmelsboten, Panzerknacker und Schneemänner: Etwa 400 Jecken ließen es bei der Prunksitzung der Karnevalsabteilung des Sportvereins Kripp mit viel Musik und lustigen Darbietungen so richtig krachen.

Schon am ersten Vorverkaufstag sind die Karten für die Prunksitzung des SV Kripp weg gewesen, des einzigen Sportvereins im Kreis Ahrweiler mit eigener Karnevalsabteilung. „Das gab es noch nie“, sagte Bianca Schmitt, die mit Sandra Schnitzler, Marc Tiltmann und Andrea Wozlawek die Organisation inne hatte. Ob es daran liegt, dass die Kripper nach zwei Jahren Vakanz mit Prinz Jörg I. Laux und Prinzessin Manuela I. Laux wieder ein „großes“ Prinzenpaar haben? Sicher spreche sich auch die Stimmung im Saal rum, mutmaßte Schmitt. Fast jeder der 400 altersmäßig sehr gemischten Jecken im Saal war kostümiert und das oft fantasievoll und aufwendig. Kleine und große Gruppen feierten als Himmelsboten, Panzerknacker oder Schneemann. Letztere drohten dahin zu schmelzen bei einer rührenden Rede des Prinzenpaares nach dem Einmarsch der Prinzengarde/Stadtsoldaten, Weißjacken, Wasserturmmöhnen und des Gefolges mit Hofmarschall Ingo Wolf, Säckelmeister Thomas Schmitt und den Hofdamen Margret Ehlert und Daniela Wolf.

Sitzungspräsident Marc Göttlicher ehrte die Jubiläumstollitäten von vor 25 Jahren, Wilfried und Monika Brüssel und rief schon bald auf zu „Kommando eins, zwei und drei“. Bei einer Rakete blieb es nicht an diesem Abend. Immer wieder forderte das Narrenvolk auch Zugaben ein.

Witze und Musik

Oliver Materlik bekannte als „Oli, der Köbes“ Tränen in den Augen zu haben von der Ansprache der Prinzessin, die vor allem ihrer Familie und den vielen sonstigen Unterstützern gedankt hatte und bald darauf in vorderster Reihe Arm in Arm mit ihrem Prinz das gemeinsame Motto feierte: „Mer zesamme, mer sin Eins“. Der „Köbes“ hatte zuvor gedroht: „Jetzt spielen wir mein Lieblingsspiel: Karnevalisten in Angst“ und steuerte auf „Karlheinz“ im Publikum zu, der dreinblicke „wie ein Bambi kurz vorm Abschuss“. Doch er überreichte ihm „nur“ einen „Kleinen Feigling“: „Ich hätte auch noch einen Kümmerling.“ Statt für Angstschweiß sorgte er aber eher für Muskelkater im Bauch mit Reimübungen, Song-Einspielungen und Witzen über Donald Trump, seinen vermeintlichen Freund Schmitti oder über die Bahn wie beispielsweise: Sagt der Schaffner zum Fahrgast: „Sie haben eine Kinderkarte.“- Antwort: „Dann können Sie mal sehen, wie viel Verspätung sie schon haben.“

Genau im Takt war die „Gulaschkapell“, die nichts anbrennen ließ. Sie servierte „Pizza Wunderbar“ und „Bier und Appelkorn“, bevor sie mit Schunkelrhythmen alle im Saal auf die Beine brachte. Und ihre sieben Trompeter lieferten mit ihrem „Dat es Heimat“ schon mal einen Vorgeschmack auf die jungen Trompeter alias Markus und Peter Rey, die vier Stunden später erstmals die Bühne in Kripp eroberten. Mit Coverversionen von „Kölsche Jung“, „Stääne“, „Nie mieh Fastelovend“ und „Für die Iwigkeit“ sorgten auch die sechs Jungs plus junge Frau am Schlagzeug von den „Schlappkappe“ aus Hönningen für keineswegs schlappe Stimmung.

Männerballett in Sternenunterhosen

Kernig wurde es auch bei „Kuhl un de Gäng“, die ebenfalls Premiere in Kripp feierten: „Hück bes du mir, de küss mir nit davun.“ Aber gehen wollte eh keiner. „Dat Schmölzje“ blieb, bestaunte und beklatschte zwischen den vielen Musikgruppen auch Gardetanz. Ihr Können darin demonstrierten nicht nur „De Höppemötzjer“ und „Zunft-Müss“, sondern auch die SV-eigenen elf- bis 14-jährigen „Tanzsterne“ und die Mädchen der Prinzengarde. Höhepunkt im wahrsten Sinne zum Abschluss war das „Pilotprojekt 2020“ des Männerballetts der Stadtsoldaten des SV Kripp.

Als Jetpiloten und Linienpiloten hoben die zehn 20- bis 40-jährigen Herren zu „Über den Wolken“, „Danger Zone“ und „Flugzeuge im Bauch“ ab, um dann wieder in heimischen Gefilden zu landen. Erstmals ließen sie zur Zugabe „Stäänefleejer“ auf der Bühne auch Hüllen fallen und standen dann in Sternchenshorts und Unterhemden mit SV-Wappen da. „Top“ fand dies das bis nach Mitternacht feiernde Narrenvolk.