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Rosenmontagszug in Oberwinter: Ruzica kann den Oberwinterern nichts anhaben

Rosenmontagszug in Oberwinter : Ruzica kann den Oberwinterern nichts anhaben

Prächtiger Lindwurm zieht mit Iglus, Hippies und Flower-Power durch den Hafenort.

Da stachen die Narren des Hafenortes Oberwinter aber kräftig in See. Die Fährnarren aus Rolandseck waren als seetüchtige Kapitäne unterwegs, die Hafengarde ließ Wellen der Begeisterung los und die Mitglieder des Yachtclubs waren gar mit dem eigenen Bötchen in den Ort angereist, in dem sich gestern einige Tausend Narren tummelten, um einen langen und bunten Rosenmontagszug mitzuerleben. Tief „Ruzica“ ließ die Oberwinterer feiern. Und das bei blauem Himmel und Sonnenschein.

Da war natürlich auch Ortsvorsteher Norbert Matthias zufrieden. Er wartete nicht etwa im Rathaus auf den vorüberziehenden Zug, sondern führte ihn Flöte spielend im Tambourcorps gleich an. Angesichts des Wetters galt bei ihm und allen Narren „Daumen hoch“. „Hippie, Flower-Power, Young Generation“ hieß es bei der Kita „Arche Noah“, deren kleine Mitglieder aufzeigten, dass man sich im Ort um den karnevalistischen Nachwuchs nicht zu sorgen braucht. Der Spielmannszug Blau-Weiß Bad Bodendorf und die Rheinhöhen-Funken ebneten den Unkelbacher Mäusen den Weg, die in grauen Kostümen mit spitzen Ohren über die Straße tanzten.

„Mir stellen alles op de Kopp“ lautete das Motto bei den Damen des TuS-Oberwinter, die der ersten Herren-Mannschaft der Fußballer gefolgt waren. Die „Wickches“ aus Rolandswerth machten derweil deutlich, dass ihnen das Wetter grundsätzlich ziemlich egal ist: „Mer driessen ob Schnee und Ice.“ Kein Wunder: Die Gruppe war mit mobilem Iglu auf Tour. Den VW-Abgas-Skandal nahmen die Kripper Junggesellen aufs Korn: Ein stinkender und qualmender VW-Bus zeigte auf, dass man am Rhein nicht gut auf das Wolfsburger Unternehmen zu sprechen ist.

Die Kripper Prinzengarde und die Remagener Twirling Sticks, die gekonnt ihre Stäbe durch die Lüfte wirbeln ließen, oder auch die Wölle-Müüs, die als Brings-Fanclub eine „superjeile Zick“ beschwörten, trugen mit zu dem sehr gelungenen Rosenmontagszug bei. Das traf auch auf arabische Gestalten zu, die in „1000 und eine Nacht“ entführten. Zwar ohne fliegenden Teppich, dafür aber mit herrlichen Kostümen. „Alles kommt wieder, wir auch: Hippies“, hieß es auf dem Motivwagen der Gruppe Schorn.

Riesig die Abordnung der Remagener Stadtsoldaten: Majoretten, das Offizierskorps mit Pulverwagen und jede Menge „staatse Käls“ komplettierten deren Aufgebot. Die Rot-Weißen Funken Unkelbach mit dem Tambour- und Fanfarencorps setzten den ersten Schlussakkord am Zugende. Mit klingendem Spiel kündigte man Kinderprinzessin Lea I. an, die hoch zu Wagen zentnerweise Kamelle in das Narrenvolk schmiss. Dem standen die Karnevalisten der KG Grün-Weiß in nichts nach. Von ihrem Prunkwagen aus ließen sie es Kamelle regnen.