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Närrische Landskroner in Heimersheim: Schwere Jungs und flotte Tänzerinnen an der Ahr

Närrische Landskroner in Heimersheim : Schwere Jungs und flotte Tänzerinnen an der Ahr

Die Karnevalsgesellshaft Närrische Landskroner hat rund 400 jecken Gästen in Heimersheim eine starke Prunksitzung geboten. Auf der Bühne dominierten zwei Farben: Rot und Weiß.

Kondition beim Klatschen, starke Lachmuskeln und eine gut geölte Stimme waren nötig, um die Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft Närrische Landskroner durchzustehen. 400 Gäste erlebten eine Prunksitzung vom Allerfeinsten.

Aber erst einmal stellten sich die Gastgeber vor: Elferrat, Senat, Funken und Corps à la suite – alle zogen in die Narhalla ein, die Bühne füllte sich mehr und mehr. Wolfgang Krupp und Manfred Rothe, die sich die Rolle des Sitzungspräsidenten teilten, sparten nicht mit „Heimesche Alaaf“ und die Jecken im Saal machten mit. Auf der Bühne dominierten nur zwei Farben: Rot und Weiß. Und mittendrin die Tollitäten, Prinz Wolfgang II als 66. KG-Tollität und Kinderprinzessin Jana I.

Michael Kluge-Dummer übernahm das Mikro und kommandierte: „Funke opjepass“, denn jetzt waren die richtig aktiven KG’ler dran: Funkencorps, Tanzende Reihe und Tanzpaar ließen die Beine fliegen. Der Auftakt zu fünf närrischen Stunden war gelungen und in der Bütt ging's los. Ans Mikrofon machten sich gleich drei „Tötsche von der Ahr“, nämlich Klaus-Peter Danko, Marcus Robrecht und Michael Gäb.

Da wurde so manch ein Heimersheimer, Heppinger oder Neuenahrer ganz klein und hoffte, bei den Anekdoten und Geschichten des Trios keine führende Rolle zu spielen. Die, die es dennoch traf, nämlich die „üblichen Verdächtigen“, nahmen es mit Humor. Was sollten sie auch sonst tun. Immerhin konnte der nächste Redner, „Profi“ Kai Kramosta aus Köln, ihnen wenig antun. Dem aber fielen die vorderen Reihen ins Auge, ist Kramosta doch nicht nur Büttenredner, sondern auch ein exzellenter Stand-up-Comedian.

Dass er auch der Fremdsprachen mächtig ist, zeigte seine Begrüßung von Bürgermeister Guido Orthen: „Hello, Mister Burger King.“ Dabei wusste das Redner-Schwergewicht am ehesten über sich selbst zu lachen. Und noch ein kraftvoller und kräftiger Redner kam: Andreas Marquardt mimte „die Märchentante“. Die lokalen Redner haben den weit angereisten einiges voraus, vor allem, wenn letztere keine eingefleischten Karnevalisten sind. Zumindest hatte „Voll-Normalo“ Tom Gerhardt noch ein wenig Luft nach oben. Seinen Fans machte das nix, die hatten „voll krass Spaß“.

Den hatten die Gäste bei den schwarz-weißen Landskroner Hüppesje: Die Gruppe machte deutlich, dass Showtanz nicht nur was für 18-Jährige ist, entsprechend wurden ihre Hebefiguren bejubelt. In die obere Etage ging es beim Tanz der Heimesche Möhnen zwar nicht, aber schon der Anblick ihrer Kittelschürzen sorgte für Beifall. Akrobatik ist aber auch für eines der großen Kölner Tanzcorps kein Thema: Die „Lyskircher Hellige Knäächte und Mägde“ sind Verfechter des Traditionstanzes und dennoch modern und aufgeschlossen für den sich ständig neu erfindenden Kölner Karneval. Ob zu „kölsche Tön“ oder zu Swing und Rock’n‘Roll, die eindrucksvollen Choreographien waren eine Augenweide.

Je später der Abend dann wurde, desto moderner wurde der Karneval. Es war „Party pur“ angesagt. Die „Ahrtalente“ bliesen den Landskronern mit ihrer Show förmlich den Marsch. Die Brücke Richtung „Kölle“ schlugen die Schäl Pänz dann wieder. Auf den Stühlen hielt es in der Landskroner Festhalle da schon lange keinen mehr. Und dann kam auch noch eine Kölner Spitzenband, nämlich Kuhl und die Gäng, und die haben längst nicht nur „de Millowitsch gesehn“. Vorher gab es noch die anrührende Abschiedsvorstellung der Showtanztruppe Rio Palace, deren 15. Auftritt in Heimesche auch der letzte war. Die Jecken dankten für anderthalb Jahrzehnte Unterhaltung.