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Ahrweiler Rosenmontagszug: Triumphzug für Lena I.

Ahrweiler Rosenmontagszug : Triumphzug für Lena I.

Ahrweilers Jugendprinzessin lächelt der Sonne zu und winkt die Wolken vom Himmel.

Da kannte gestern Nachmittag Zugleiter Joe Platz kein Pardon: „Auch wenn's nicht regnet und stürmt. Der Zoch geht los.“ Punkt 14.11 Uhr bei strahlendem Sonnenschein der Startschuss für den Ahrweiler Rosenmontagszug – von Sturmtief Ruzica keine Spur. Und die beiden Udos strahlten um die Wette: Udo Willerscheid als Chef der Ahrweiler KG und Sitzungspräsident Udo Groß. Sie hatten zuvor mit Stadt-Vize Detlev Koch und Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher die Lage gecheckt und drei mögliche Endpunkte des Zuges festgelegt, „falls es denn richtig plästern sollte“. Und mit Zugchef Joe Platz, ehedem Chef der städtischen Feuerwehr, hatte die AKG einen eigenen Sicherheitsexperten in ihren Reihen.

Einmal mehr wurde klar: Das Ahrtal hat ein Mikroklima. Zudem hatte Jugendprinzessin Lena I. Kleinteich mit ihrem Lächeln auch die letzten Wolken vertrieben. So verkündeten dann schon von weitem die Tamboure aus Bengen, dass der Zug in die Altstadt „einfährt“. Ungezählte Jecken harrten auf den Straßen und auf dem Markt der Kamellewerfer, die traditionell von der Kita Sankt Laurentius angeführt wurden. „Beim Ahrweiler Rosenmontagszug steht keiner am Rand, wir feiern alle zusammen, egal aus welchem Land“, hatte sich das Flüchtlingsnetzwerk auf die Fahne geschrieben, ehe Footballer, Hemmessener Hunnen und Gallier aus Mayschoß, Ski-Freunde und Diamonds-Café das Obertor und später das Niedertor enterten.

Vor Fünkchen und Kinderelferrat kamen die Abiturienten 2016 daher. Ein paar Prüfungen liegen zwar noch vor ihnen, doch warum soll man nicht „auf Halde feiern“? „Schwarze Adler“, „Lamdis Vampire“ oder die Könige aus Oeverich und Niederich, alles tanzte mit „Batida de Samba“. Nicht wegzudenken ist der Ahrweiler Ballspielclub mit einem Schlenker auf die Freunde im „Osten“: „Unverwüstlich, nimmersatt, spielen wir für die Doppelstadt.“ Da passte nach der Stadtgarde das „Ehemaligen-Corps des SC 07“, das sich in Knastklamotten gewandet hatte.

Die Möhnenschar war immer noch auf Prinzensuche, die sie sich eigentlich hätte sparen können. Denn wer eine Jugendprinzessin wie Lena hat, die mit ihrem Lächeln und Winken sogar Sturmtiefs vertreiben kann, der braucht keine großen Tollitäten mehr. Das fand auch die Katholische Jugend Sankt Laurentius, die in See stach. Nicht gestochen sondern eifrig gebützt wurde von den Ramersbacher Möhnen, die als Bienen daher kamen, wobei „Lattenspuck“ noch mit weiteren Wagen, Stars und Kannibalen daherkam.

„Jeck op jöck“ waren einmal mehr die Wendböggele aus Ringen, ehe Nierendorf einen Festwagen nach dem anderen auch zu Ehren ihres eigenen Kinderdreigestirns auffuhr, mit Burg, Bar, Bagage und Prinzentross.

Ahrweilers Ex-Prinz Peter Höper feierte mit Ex-Prinzessin Rita Lauter mit viel Herz „Elfjähriges“ und die großen Funken der AKG schunkelten zu den Märschen des Spielmannszuges, ehe die Köbesse der AKG, das waren erneut die doppelten Udos, das Finale des Zuges einläuteten. Und einmal mehr traten sie den Beweis für die Richtigkeit des rheinischen Grundgesetzes an. „Et kütt wie et kütt. On et hät ens widde jotjejange.“ Fand auch ein zufriedener Zugleiter Joe Platz, der sich nicht als einziger Gedanken darüber machte, was von Wetterfröschen, zumindest wenn es die Prognosen für die mittelalterliche Stadt Ahrweiler angeht, zu halten ist.