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Sitzung der KG Rievkooche Bad Bodendorf: "Ultras des 1. FC Köln" randalieren in Bad Bodendorf

Sitzung der KG Rievkooche Bad Bodendorf : "Ultras des 1. FC Köln" randalieren in Bad Bodendorf

Warmwerden war nicht nötig. Schon kurz nach Beginn der Sitzung der Bad Bodendorfer Karnevalsgesellschaft (KG) Rievkooche hakten sich Chinese und Schotte, Ägypterin, Indianer und Haremsdame schunkelnd ein.

Das war aber nicht das einzige Schmankerl, das der Männergesangverein Eintracht Bodendorf servierte. Als Gaststar begrüßten die Herren Eveline Lemke auf der Bühne. Gemeinsam mit dem aus Mainz stammenden Chorleiter des MGV, Bardo Becker, nahm die ehemalige stellvertretende Ministerpräsidentin in Mainz eine Herausforderung aus dem vergangenen Jahr an, als sie bei der KG-Sitzung als Zuschauerin dabei war. Mit grüner Federboa um den Hals brachte sie eine Mainzer Note in den Karneval nach kölscher Art – und zwar mit dem etwas modifizierten und teils auf das heutige Parteienspektrum gemünzten Text des Ernst-Neger-Hits „Heile, heile, Gänsje“: „Ob schwarz, grün oder rot... Wir sollten halt zusammensteh’n, dazu braucht’s auch ein bisschen Mut. Ihr werdet schon seh’n, die Welt, sie wird nicht untergeh’n.“

Als mutig erwiesen sich auch die vielen anderen heimischen Kräfte, die Moderator Jürgen Werf, kräftig und letztmalig unterstützt von der nach acht Jahren scheidenden Literatin Birgit Odenwald-Hanenberg, auf der Bühne begrüßte. Allen vorweg die Bad Bodendorfer Tanzgruppen mit ihren Garde- sowie Showtänzen: Blue Velvet, die in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag feiern, weshalb den aktuellen KG-Orden auch ein Funkemariechen ziert. Außerdem die Blue Stars, die auf eine Zeitreise mitnahmen, und die Ab-Sechsjährigen von den Blue Berrys, die als tippelnde und tanzende, Papierschirm drehende und Fächer wedelnde Geishas bezauberten und als rund zehn Meter langer chinesischer Drache aufliefen. Der Lohn: Jubel im Winzerverein und die ersten Zugabe-Rufe des Abends.

Auf andere Art heiß wurde es fünf Möhnen, denn ihre Version von Peter Maffays „Sommer“ war eine Ode an die Wechseljahre: „Ich bin 52, fühle mich wie 30 und über Wechseljahre wusste ich nicht viel. Jetzt weiß ich alles, und ich kann sie fühlen, die Hitzewelle.“

Auch im echten Leben Mutter und Tochter, erzählten Christa Bell und Annika Münch vom „Bisschen Haushalt“ im „wahren“ Familienleben. Der KG-Vorstand probte auf spaßige Art den Aufstand als ungehobelte „Ultras“ des 1. FC Köln, die eine „Psychotante“ (Birgit Odenwald-Hanenberg) zu mäßigen versuchte. Mal wieder nicht ohne Diskussionen kamen auch in diesem Jahr die auf vier Personen angewachsenen Buff-Ta-tas (Birgit Odenwald-Hanenberg, Karl Hanenberg, Burkhard Odenwald, Dominik Löbens) aus, die diesmal den Karnevalsschlager „In unserm Veedel“ humorvoll hinterfragten: Warum heißt es eigentlich Veedel und nicht Achtel? Und welches Veedel ist gemeint – Nippes oder Ehrenfeld? Richtig rasant wurde es beim „Schnelldurchlauf“ eines Zusammenschlusses aus KG, Buff-Ta-Tas und Möhnen: Bei der „Kappensitzung 4.0“ gab es Stippeföttche, Funkentanz und Bernd Stelter im Affentempo. Zeit für eine Stippvisite in Bad Bodendorf nahmen sich Sinzigs Prinz Jörg I. (Märtens) und Sentiaca Margarete I. (Reimsbach). Die Tanzgruppe der Stadtsoldaten präsentierte sich als Wikinger, und Gast in der Bütt war Andy Marquardt als „Funkemariechen“. Gehörig was auf die Ohren gab es erwartungsgemäß mit der 25 Mann starken Musikgruppe Spass on Brass aus Eschweiler, die nach dem Willen der Jecken noch lange hätte weitermachen können. Weiter ging es auch nach Ende des Sitzungsprogramms bei der Party im Winzerverein.