Von Münchhausen und einem Fahrradweg
Die Altenburger Jecken haben ihren Anhängern wieder viel zu bieten
Altenburg. (ne) Der unvollendete Radweg, das Brennholz aus dem Wald, das Seniorenheim Altenburg, die Fußballweltmeisterschaft: Die Altenburger Karnevalisten hatten jede Menge jecke Themen für ihren Rosenmontagszug.
Und ein durchtrainiertes jugendliches Dreigestirn, das beim Kamelle-Werfen kaum zu überbieten war. Das Altenahrer Kinderprinzenpaar Fillipo I. und Johanna I. nahm sich ein gutes Beispiel an Prinz Oliver I, Jungfrau Marco I. und Bauer Andreas I. So jugendlich wie das Dreigestirn zeigten sich die Eltern dieser Herrschaften als Münchhausen-Gruppe mit dem "Baron Achim" auf der Kanonenkugel.
"Wenn man Münchhausen glaubt, wird bald der Fahrradweg gebaut", stand auf dem Wagen. Und: "Lügenbaron hat's prophezeit, das Altenheim ist bald bezugsbereit." Dabei hatte die Gruppe Dievenich/Caspary/Paffenholz schon den Leiterwagen mit Habseligkeiten vom Teddy bis zum Waschlappen bepackt und sich auf den Weg ins neue Domizil für den letzten Lebensabschnitt gemacht.
Die Närrischen Freunde Mayschoß marschierten im Zug voran. Die hellbraunen, pummeligen "Aleburje Moorhühner" hatten kurzfristig Ausgang aus dem Stall. "Wir sind nicht nur Papst, wir werden auch Weltmeister", verkündeten Fußbälle und Tore um Raimund Hoffmann.
Das "Trainingscenter Närrische Aula" propagierte die Wagenbaugemeinschaft Peter Herrig. Die Gruppe "Schoss erüss" begleitete als Feuerlöscher einen brennenden Wagen und warb für den Kreisfeuerwehrtag im Mai in Altenahr.
Die Alten hatten einen trockenen Platz im Planwagen der Gruppe Ludwig/Balter, die "Cowboy und Indianer" spielte. Ein Begleiter zu Fuß war Pferd und Cowboy in einem. Mit Glühwein hielt sich die Aerobic-Gruppe der Radsportabteilung des SV Altenahr fit.
"Die Scheichs bekommen von uns kein Geld, wir haben auf Holz umgestellt", verkündete der Traktorclub. Die als Trecker verkleidete Gruppe war fit für die Ernte. Ein schillerndes Bild gaben die Altenburger Möhnen als Afrikanerinnen.
"Elvis lääv", freuten sich die Altenburger Junggesellen in weiß glänzenden Anzügen und mit Elvis-Tolle. Die Gitarre stand auf dem Wagen, "Sansiba" klang aus der Konserve. Dem Prinzenwagen voran schritten die Funken der Altenahrer Möhnen, für Musik sorgten das Tambourcorps Dernau und das Blasorchester Altenahr.
