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Karneval in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Von „Schauer“-Märchen und Wirbelwinden

Karneval in Bad Neuenahr-Ahrweiler : Von „Schauer“-Märchen und Wirbelwinden

Bürgermeister Guido Orthen empfängt alle fünf kreisstädtischen Karnevalsgesellschaften im Rathaus.

Sie gaben alles, am letzten Tag der Session, die fünf KGs der Kreisstadt. Terminlich eng getaktet, ließen sie es sich jedoch im Gürzenich des Rathauses Bad Neuenahr beim Empfang von Bürgermeister Guido Orthen, flankiert von den Beigeordneten Detlev Koch, Rudi Frick, Hans-Joachim Juchem und Peter Krämer, gestern richtig gut gehen. Mit „Ritsch-Ratsch, de Botz kapott“ zog „dat janze Schmölzje“ ein. Wie immer dabei als Stimmungsgarant: der Heimersheimer Spielmannszug.

Der gratulierte seinem Geburtstagskind Uschi Odenkirchen und alle Jecken stimmten ins „Happy Birthday“ mit ein. Die jecke „Familich“ war wieder unter sich – nur Walporzheims Prinzessin Andrea III. war leider gesundheitlich auf der Strecke geblieben und musste als „Ausfall“ gemeldet werden. Nichts desto trotz: Der Schlachtruf „AhBaBaHeiWa“ für Ahrweiler, Bad Neuenahr, Bachem, Heimersheim und Walporzheim schallte durch alle Amtsstuben.

Selbstredend war das Wetter bei den Umzügen das Thema. Ging Bachem im Regen unter („Das wollen wir so schnell nicht wieder erleben“, so Petra Münch), wird „wegen der Sonne in Heimersheim schon gemunkelt, dass im Himmel ein Heimersheimer mit Petrus schunkelt“, philosophierte Orthen, einst Kinderprinz der heute 66 Jahre alten KG „Närrische Landskroner“. Mancher Karnevalist wischte sich eine Träne weg, als er in Erinnerung an den in der Session mit 51 Jahren verstorbenen Funkenoberst Jürgen Schumacher fortfuhr: „Ja, oben bist Du, lieber Jürgen, dein Fehlen macht Schmerz, doch Du hast immer einen Platz in unserem Herz!“

Von „Schauer“-Märchen sprach Ahrweilers Sitzungspräsident Udo Groß, weil am Rosenmontag der Orkan ausblieb. „Wir haben die Wetter-Apps hoch und runter geschoben. Entgegen allen Prognosen war Ahrweiler gestern nah an einem Wunder dran.“ Der einzige Wirbelwind, der gestern durch den Saal fegen durfte, war das AKG-Solomariechen Irena Schmitz. Und auch Jugendprinzessin Lena I. hatte ihren Beitrag zum Wetter-Wunder geleistet, weil sie unentwegt Lachgummi gekaut hatte. Zwischen Schunkel-Potpourris des „Kölsche Jung“ moderierte der Präsident der Gemeinschaftssitzung, Franz-Josef Creuzberg, ein Programm mit Funkentänzen aller Gesellschaften. Denn das Männer-Quintett der Stadtverwaltung war damit beschäftigt, Orden, Pins und Bützje entgegenzunehmen und sich im Gegenzug mit „Taschengeld“ fürs Brauchtums-Engagement zu bedanken. Viel Beifall gab es für die Bachemer Funken, denn sie präsentierten ein letztes Mal in dieser Formation ihren Tanz.

Und auch Bad Neuenahrs Frauen-Dreigestirn genoss sichtlich das Heimspiel. Ein Kompliment gab der Bürgermeister gleich an seine „Stadtsoldaten“ weiter: Noch nie waren die Straßen nach den Umzügen so schnell blitzeblank wie in diesem Jahr.