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Wie aus Uli Tappe der "Burgerking" wird

Wie aus Uli Tappe der "Burgerking" wird

Möhnen preisen "wie in jedem Jahr den Bürgermeister von Neuenahr" - Wenn er die Kirmes noch mal schwänzt, setzt es Hiebe - Stadtspitze feiert mit Strohhüten und weißen Westen

Bad Neuenahr. (rr) Mit geballter Macht erstürmte am Donnerstag die holde Weiblichkeit den Ratssaal der Kreisstadt. Eine fesche Dixieland-Band erwartete die Möhnescharen.

Angeführt vom Bandleader, "Burgerking" Uli Tappe, begleitet von den drei ausgeschlafenen Beigeordneten Guido Orthen, Helmut Gies - zum letzen Mal mit Dienstsiegel dabei - und Heinz Lindlahr.

Alle im schwarzen Frack und blütendweißen Westen. Als einzigem Bürgermeister im Kreis Ahrweiler mit weißer Weste schlug Tappe sofort der Schlager der Saison entgegen: Rot, rot sind die Rosen.

Die Ahrweiler Möhne mit Inge Meirich an der Spitze feiretn ihr Silberjubiläum tänzerisch. In bunten Trikots mit roten Bommels gingen sie in die Hocke, un dann ging`s los.

Die Hemmesser Möhne hattens eher mit einer Litanei: "Gelobt und gepriesen sei in jedem Jahr der Bürgermeister von Neuenahr". Aber weh, er verpennt seinen "persönlichen Auftritt" bei der Kirmes, dann hagelt es saftige Strafen, drohte Öbermöhn Hildegard Schrammer.

Tappe erlöst: "Ziehet hin in Frieden, morgen früh nehme ich im Dienstzimmer die Beichte ab". Die jecken Wiever aus Bachem hatten den Stadtchef beim Prassen mit Dreigang-Menü im Sängerheim beobachtet: Siedewurst, Brot und Senf.

Obermöhn Silvia Schmitz verabreichte ihm einen magenfreundlichen "Heffe". "Mit Vollgas simmer dabei", versprach Obermöhn Marlies Rohner von den "Heimesche" mit der "wunderschönen neuen Halle".

Und dann sang Lissi Grunenberg gar nicht bang: Es war in Altenahr, wo ich den Neuen sah, und nicht in Neuenahr, wo ich mit dem Alten war". Dat is prima, heizte Musikus Johannes Schmitz ein.

"Klein, aber fein" trat die Walbezze-Schar um Obermöhn Rosa Barrenstein zum 65-jährigen Bestehen auf. "Tapp, Tapp, Tap-pe", trällerten sie frohgelaunt dem Regenten zu.

"So ein wunderschöner Tag", sangen die Mainzer Hofsänger, manche erkannten unter den Gewändern die Gimmiger Backeslämpchen mit Obermöhn Petra Schneider. Mit einem kleinen Sketsch in der Gerichtsszene überraschten die Ehlinger Möhne um Marion Morassi.

Die Dungener Mädels aus Kirchdaun brachten gute Laune und Obermöhn Ilse Alfter mit. Einen Narren auf der Schaukel schenkten sie Tappe, damit er sich nicht verschaukeln lässt.

Die Ramersbacher Möhne um Regina Harz luden den Bürgermeister ein, sich dem Ansturm von 20 Bikini-Schönheiten im luftigen Höhenort zu stellen, auch "zeltlagermäßig" sei alles vorbereitet.

Die Heppinger Käslöffel überraschten nicht nur in neuen Kostümen mit Schürze. Die legte Obermöhn Heidi Steinfartz dem Bürgermeister um und der bat kläglich, ja nichts sein Frau zu verraten, sonst "muss ich kochen".

Die Heppinger boten sich gleich als Hostessen für die Landesgartenschau an und brillierten mit einem Spitzenvortrag von Ingrid Breuer in der Schönheitsfarm. Anfangs lief es nicht, "nur der Mond hat abgenommen". Und dann warb sie nach der Operation für einen breiten Mund: "Jetzt kann ich auch beim Küssen schwätzen".