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Prunksitzung der KG: Das Beste aus dem Kölner Karneval zu Gast in Ahrweiler

Prunksitzung der KG : Das Beste aus dem Kölner Karneval zu Gast in Ahrweiler

Die Prunksitzung der Ahrweiler Karnevals-Gesellschaft (AKG) hat die 750 Jecken im bereits lange ausverkauften Helmut-Gies-Bürgerzentrum restlos begeistert. Brings,Tanzcorps der Luftflotte, Martin Schopps, die Paveier: Das Beste aus dem Kölner Karneval war den Ahrweilern gerade gut genug.

„Wir haben versprochen, den Kölner Karneval nach Ahrweiler zu holen.“ Udo Groß, Sitzungspräsident der Ahrweiler Karnevals-Gesellschaft (AKG) schien am Sonntagabend selig zu sein, als er diesen Satz irgendwann zwischen singenden Paveiern und einem lästernden Spitzenredner Martin Schopps von sich gab. Längst hatten er und die AKG-Familie 750 Jecken im lange ausverkauften Helmut-Gies-Bürgerzentrum mit der Prunksitzung restlos begeistern können, und immer noch kam ein Knaller nach dem anderen auf die Bühne. Das Beste aus dem Karneval der Domstadt war den Ahrweilern gerade gut genug.

An der Spitze Brings, die rockenden Karoträger aus der ersten Alaaf-Garde, die in diesem Jahr politisch wie lange nicht mehr daherkamen, singend des Redners Karl Küpper gedachten, der von der Bühne herab im Dritten Reich die Nazis veräppelte. Auch der nicht ganz geografiefeste US-Präsident Donald Trump bekam sein Fett weg: „Dat schönste Land en d’r Welt es Kölle.“ Hintendrauf dann die Paveier: Ihr „Leev Marie“ aus 750 Kehlen war wohl in ganz Ahrweiler zu hören. Das renommierte Tanzcorps der Luftflotte ließ die Mädchen durch den Saal fliegen, das war eine Mischung aus Spitzensport und Akrobatik, und selbst Berufslehrer und Hobby-Kabarettist Martin Schopps fand zu später Stunde noch Gehör, als er den modernen Satzbau erklärte: „Subjekt – Beleidigung – Alder“.

Bei all dem Profi-Karneval hat man in Ahrweiler aber die eigentliche AKG-Narretei nicht vergessen. Die ersten Stunden im Bürgerzentrum gehörten denen, die die weiß-roten Kostüme und Uniformen der Veranstalter tragen. Alle zusammen marschierten zum großen Einzugsbild auf die Bühne, mitsamt Spielmannszug wohl um die 100 AKGler von geschätzten drei bis über 80 Jahre. Jeder hat seine Aufgabe, ob als Fünkchen oder im Senat. Mittendrin strahlten die Tollitäten: Prinzessin Marlis gab sich volksnah und ließ ihren Thron im Saal errichten, Kinderprinzessin Lara verriet dem Publikum gleich zu Anfang: „Das wird genauso eine tolle Sitzung wie im letzten Jahr.“

Lara sollte Recht behalten, denn schon die kleinsten Fünkchen begeisterten nicht nur Opas, Omas, Eltern und Geschwister, sie sorgten schon früh für eine Rakete. Es folgten im weiteren Sitzungsverkauf noch zwei weitere AKG-Funkengruppen, insgesamt waren es mehr als 40 Mädchen und junge Damen, die mit ihren Tänzen viel Beifall einheimsten. Und auch die Stadtgarde Weiß-Rot stand dem in nichts nach.

Es werden immer mehr Uniformierte unter „Waffen“, die beim Gardetanz des Fuß-Corps dieses Mal aufs Stippeföttche verzichteten, dafür aber eine extra lange Tanzschicht aufs Parkett legten. Akrobatisch wurde es beim Tanzcorps, mittlerweile aus sechs Tanzpaaren bestehend. Mittendrin als Tänzer: AKG-Chef Udo Willerscheid. Er wollte es noch einmal wissen, obwohl er doch mit der Organisation hinter der Bühne alle Hände voll zu tun hatte.

Auch bewies die AKG, dass sie nicht nur fürs Tanzen zuständig ist. Denn Pressewart Dieter Zimmermann, im wahren Leben Vorstand der Kreissparkasse Ahrweiler, musste einen Paragrafen seiner ehemaligen Sekretärin und jetzigen Ahrweiler Prinzessin Marlis erfüllen. Zimmermann schlüpfte singend und Klavier spielend in die Rolle des Udo Jürgens, der mit musikalischer Begleitung des Sparkassenchors nicht nur bei „Mit 66 Jahren“ die amtierende Prinzessin hofierte. Auch das war eine Rakete wert.

Eine solche gab es natürlich auch für die beiden Lästerschwestern Carolin Groß und Theresa Friedrich. Dieses Mal mit rotem Prinzessinnen-Haar, wollten sie wissen, wer unterm Kostüm des Landesgartenschau-Maskottchens „Ahrvin“ steckt. Spekuliert wurde viel – dabei blieb es dann aber auch.