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Ganz Heimersheim steht Kopf

Ganz Heimersheim steht Kopf

Tausende von Jecken säumen die Straßen beim großen Festzug durch den Weinort

Heimersheim. (shc) Die Karnevalisten in Heimersheim trotzten am Samstag der eisigen Kälte. Zu Tausenden säumten sie den Straßenrand, feierten, schunkelten und warteten dabei vor allem auf eins: den Karnevalszug. Fast 50 Fußgruppen, Musikkapellen und Wagen schlängelten sich durch den Ort.

Der Spielmannszug Ahrweiler kündigte den den Zug in Dur und Moll an, gefolgt von einem großen Märchenwagen. "Jeder Jeck ist anders, wie im Märchen oder auch woanders", war das Motto der Lebenshilfe.

Bilddoku Bilder vom Zug in HeimersheimDer Stammtisch "Mündige Bürger" spielte auf die kommenden Personalfragen im Rathaus der Kreisstadt an: "Wer wird Beigeordneter, Kurdirektor, Bürgermeister?" fragten sie und wiesen darauf hin: "Mir ham von nix jett jewusst." Karibik-Flair der anderen Art holte der Kegelclub "Die Wilde 13" als Piraten mit ihrem "Fluch der Karibik" nach Heimersheim.

Der Junggesellenverein Heimersheim machte mit seinem Wagen Eigenwerbung für die große "Kirmes Wies'n" im September rund um die Landskroner Festhalle. Bayerische Lederhosen sind sonst nämlich ein eher seltener Anblick im rheinischen Karneval.

Angst vor den Ahrtaler Gartenfreunden mussten die Heimersheimer Jecken nicht haben, denn die waren sicher hinter Schloss und Riegel gesperrt: "JVA Aachen - Noch sicher? Jetzt brechen die Jecken aus", zierte ihren vergitterten Wagen. Als rosa Schweinchen verkleidet nahm die Gruppe "Jood Droop" die Angst vor der Schweinegrippe: "Schweinegrippe ade - Schnitzel olé".

Ihr närrisches Jubliäum feierten die "Karnevals Freunde Lohrsdorf". Seit 11 Jahren sind sie im Heimersheimer Karnevalszug mit dabei und heizten auch diesmal wieder als rote Teufel mächtig ein. Die "Kellerkinder" schlugen sich ebenso auf die dunkle Seite und zeigten sich als Vampire und Fledermäuse reichlich "Nachtaktiv".

Der Stammtisch "Herrlicher Fernblick" machte hingegen Fußball zu seinem Motto. "Heute Dorfmeister an der Ahr, morgen Weltmeister in Afrika." Da hatten sie sich ganz schön hohe Ziele gesteckt. Passend dazu waren die "Backes Lämpchen", die Gimminger Möhnen, als "Afrikas schönste Frauen" in afrikanischer Tracht unterwegs.

"Ob aaale oder junge Jecke, be oos em Heu lässt et sich joot verstecke", war das Motto des Gerhardshofs, der Unmengen an Strohballen auf dem Wagen hatte. Fast schon Angst einflößend wirkte der große Hai, der den Wagen des Stammtischs "Südseite" schmückte.

Der Kindergarten Sankt Mauritius war ebenfalls im Meer unterwegs, allerdings nicht als gefährlicher Hai, sondern als Wikinger. Lächelnd winkte Weinkönigin Julia Krätz den Heimersheimer Narren zu. Noch strahlender wirkte aber Kinderprinzessin Nina II. Lüttel, die reichlich Kamelle von ihrem Wagen warf.

Die Karnevalsgesellschaft wartete schließlich zum Ende des Karnevalszuges mit dem Hauptakteur auf: Hoch oben von seinem Wagen winkte Prinz Günther IV. Monreal den Narren zu. Vor allem für ihn wird der Karnevalszug in Heimersheim unver-gesslich bleiben, war er doch der Höhepunkt seiner närrischen Regentschaft.