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Im Glaspalast bleibt keine Kehle trocken

Im Glaspalast bleibt keine Kehle trocken

Oberwinterer Narren feiern ihren KG-Geburtstag mit dem Werbefachmann, aber auch mit dem "Mobilen Einsatzkommando Oberwinter"

Remagen-Oberwinter. (wtz) Sonntagnachmittag in der Oberwinter, die Straßen und Gassen sind leergefegt, kein Mensch ist im Ort unterwegs. Gespenstische Stille liegt über dem Hafenort. Nur aus einer Richtung sind laute Musik, Gesang und Gelächter zu hören. Der Glaspalast, die festlich dekorierte Turnhalle, platzt aus allen Nähten, denn die Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß feiert mit der großen Galasitzung ihr 50-jähriges Bestehen.

Schon beim Einzug der Hafengarde, der Stadtsoldaten und des Elferrates wird schnell klar, was die mehr als 500 Narren im Saal an diesem Nachmittag vorhaben: Sie wollen gemeinsam mit dem Prinzenehepaar Otto I. und Gisela I. (Assenmacher) feiern und einige unterhaltsame Stunden verbringen.

Flankiert von der Hofdame Dorothea Decker, der Protokollaria Kirsten Kündgen, dem Hofmarschall Frank Heck und dem Säckelmeister Heinz Decker, nahm das Regentenpaar auch gleich neben dem Elferrat auf der Bühne Platz und begrüßte gemeinsam mit den Jecken die Tanzgruppe der Grün-Weißen. Petra Groß hatte den tänzerischen Nachwuchs bestens auf den großen Auftritt vorbereitet. Der Lohn für die Darbietung der elf jungen Frauen und dem einen "Quotenmann" waren "standing ovations".

Seit mehr als zehn Jahren wird immer wieder mit Spannung der Auftritt des "Mobilen Einsatzkommando Oberwinter" (MEK) bei den Sitzungen der "Wölle" erwartet. Mit Norbert Selmke, Albert Kessel und Axel Schmitz stehen dann drei "Allround-Handwerker" auf der Bühne, die von so manchem "Spezialauftrag" berichten.

Egal, ob es um den Kreisel in Bandorf geht, die Erlebnisse als Studenten an der Remagener FH oder der Versuch, durch Flutung der Schützenhalle ein großes Aquarium entstehen zu lassen: Die Lacher und Schenkelklopfer sind dem Trio sicher, und ohne eine angemessene Zugabe werden sie nicht aus dem Saal entlassen.

Platz machen hieß es sodann auf der von Willi Noack und seinem Team grandios gestalteten Bühne für die nächsten Gäste aus der benachbarten Römerstadt. Als "Stimmungsgaranten" angekündigt, zog das Remagener Panikorchester in den Glaspalast ein.

Karnevalsmusik gepaart mit rheinischen Sambarhythmen sorgten dafür, dass alles auf den Beinen war und kräftig mitsang oder schunkelte. "Die Stimmung könnte im Gürzenich nicht besser sein", sagten die Musiker und trieben die Narren weiter bis zum musikalischen Höhepunkt.

Hinsetzen hieß es bei den folgenden Programmnummern, die mit der Showtanzgruppe Blue Velvet, der Koblenzer Tanzgarde Gelb-Rot und den Twirling Sticks aus Remagen auch etwas fürs Auge boten. Vor allem hieß es aber "Lachkräfte" zu sammeln für den Stimmungsknaller des Abends, Bernd Stelter.

Zum Jubiläum hatte sich die Karnevalsgesellschaft selber ein großes Geschenk bereitet und den "Werbefachmann" aus der Domstadt engagiert. Allein schon der Einzug durch die "Kloppjass", das Spalier vom Eingang bis zur Bühne, wird zur Ehrenparade für den Künstler der Spitzenklasse.

Als Fachmann für die richtige Werbung verriet Stelter so manchen Trick, um Ladenhüter an den Mann zu bringen. Nur ungern entließ Sitzungspräsident Ralf Otto den "Fachmann" von der Bühne, schaffte es aber dennoch, gemeinsam mit den Jecken im Saal eine weitere Zugabe einzufordern.

Mit den Fanfaren-Trompetern aus Eschweiler und dem Tanzcorps der Luftflotte Köln kündigte sich auch schon das Ende der Sitzung an. Der Stimmung im Saal tat dies lange keinen Abbruch, so dass noch bis tief in die Nacht gefeiert wurde.